Neulengbach: Unser Mann in der Hochwasser-Hölle
Der Neulengbacher Feuerwehrmann Markus Kropatschek bekämpfte fünf Tage lang das Hochwasser in Bosnien.
NEULENGBACH (mh). Die Flutkatastrophe auf dem Balkan entlang des Flusses Save wird mittlerweile als das schlimmste Ereignis seit dem Jugoslawienkrieg 1992 bezeichnet. Eine Million Menschen mussten ihre Häuser verlassen, fast 60 Menschen haben in Bosnien, Serbien und Kroatien ihr Leben verloren. In der vergangenen Woche war der Neulengbacher Feuerwehrmann Markus Kropatschek fünf Tage lang beim internationalen Katastropheneinsatz in der bosnischen Kleinstadt Orašje dabei.
Riesige Fläche überflutet
"Besonders schlimm ist dort, dass eine unbeschreibliche Fläche betroffen ist und tausende Häuser bis zu drei Meter unter Wasser stehen", erzählt der Elektriker im Gespräch mit den Bezirksblättern. Kropatschek war von Samstag bis Mittwoch für die Instandhaltung von Pumpen und elektrischen Anlagen zuständig.
Seuchen und Landminen
Die größte Gefahr für die Einsatzkräfte geht von den Landminen aus – Kriegsrelikte aus dem Bosnienkrieg, die nun mitten ins Ortsgebiet geschwemmt werden können und nur schlecht sichtbar sind. "Gleich nach unserer Einquartierung im Fußballstadion von Orašje gab es deshalb eine Einschulung", erzählt der Emmersdorfer. "Teilweise sind die Minen nur so groß wie eine Nivea-Dose und können von jeder Pumpe angesaugt werden. Deshalb mussten wir bei laufenden Pumpen immer einen Sicherheitsabstand einhalten." Glücklicherweise blieben Kropatschek Zwischenfälle mit den explosiven Kriegsrelikten erspart.
In den fünf Tagen seines freiwilligen Einsatzes war er hauptsächlich in der Nacht unterwegs, um Pumpen, ausgefallene Scheinwerfer und andere Elektrogeräte direkt vor Ort zu reparieren.
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