Wie Partnergemeinden Brücken bauen
Partnerschaft über Grenzen hinweg

- (v. li. n. re.) Bgmin. Karin Gorenzel, Bundesweinkönigin Sophie I, Bgm. Thomas Weber, Vzbgm. Ing. Peter Hießberger am Bier- und Weinfest in Bischofswiesen.
- Foto: Max Groismaier
- hochgeladen von Michaela Müller
Partnergemeinden sind lebendige Beispiele für den interkulturellen Austausch und die globale Zusammenarbeit auf lokaler Ebene. Wir haben bei den Gemeinden in der Region nachgefragt, wer denn so ihre Partner sind, und auf welche Weisen der Austausch stattfindet.
HERZOGENBURG/TRAISMAUER. Oft entstehen durch solche Partnerschaften zwischen zwei Gemeinden nicht nur freundschaftliche Kontakte, sondern auch konkrete Projekte in den Bereichen Bildung, Umwelt oder Wirtschaftsförderung.
Ein Paradebeispiel für eine intensiv ausgelebte Partnerschaft zwischen zwei Gemeinden sind unsere eigenen Wölblinger und ihre bayrischen Verbündeten aus Bischofswiesen.
Wölblinger Wein in Bischofswiesen, Bayern
Können Sie sich vorstellen, wie es ist, keinen eigenen Wein zu produzieren? Bischofswiesen geht es nämlich so. Und weil es keinen besseren Wein als jenen aus dem Traisen- oder Fladnitztal gibt, springen die Wölblinger Winzer ein und helfen den Bischofswiesenern einmal im Monat aus, wo sie sie am Markt besuchen kommen und den Wölblinger Wein vertreiben.
"Einmal im Jahr besucht eine Delegation aus Wölbling Bischofswiesen und nimmt an deren traditionellen bier- und Weinfest teil. Umgekehrt bekommen wir jedes Jahr zu unserer Friedensmesse Besuch. Die Musikkapellen sind auch verpartert und spielen bei diesen Treffen zusammen, und auch usnere Schulen und Feuerwehren interagieren regelmäßig miteinander",
erzählt Bürgermeisterin Karin Gorenzel von Wölbling.
Die intensive Parterschaft der beiden Gemeinden hat tatsächlich auch einen spannenden Geschichtlichen Hintergrund:
"Im 12. Jahrhundert tauschte Erzbischof Eberhard I. von Salzburg eine ihm gehörende Wiese im Berchtesgadener Land (Bayern) mit dem Propst des Stiftes Berchtesgaden Heinrich I. und erhielt für die Wiese ein Gut in Landersdorf, Gemeinde Wölbling. Auf Grund dieser gemeinsamen geschichtlichen Wurzeln besteht bereits seit einigen Jahren Kontakt zwischen unseren beiden Gemeinden. Durch gleich lautende Gemeinderatsbeschlüsse wurde im Jahr 2004 nun die offizielle Gemeindepartnerschaft begründet",
so Gorenzel.
Traismauer tauschte Bulgarien für Salzburg
Die Stadtgemeinde Traismauer konnte vor drei Jahren einen Erfolg in Sachen Partnergemeinde verzeichnen, nachdem sie leider eine Enttäuschung erleiden mussten:
"Wir hatten früher eine Stadt in Bulgarien als unsere Partnergemeinde, nämlich Ajtos, aber nachdem dort vor einigen Jahren ein Bürgermeisterwechsel stattgefunden hat, ist unsere Verbindung leider versiegt, da keine Antworten mehr von Ajtos seite kamen. Seit 2021 nennen wir nun Oberndorf bei Salzburg unsere Partnerstadt und sind auch sehr glücklich mit ihnen",
so Bürgermeister Herbert Pfeffer.
Eine Delegation aus Oberndorf bei Salzburg hat die Traismaurer auch vergangenes Wochenende bei der Wiedereröffnung des Rathauses besucht und ein Präsent überreicht:
"Ein wunderbares Gemälde aus Oberndorf unserer Künstlerin Erika Standl soll eure Räumlichkeiten zieren",
so Bürgermeister Georg Djundja.

- Bürgermeister Herbert Pfeffer und Bürgermeister Georg Djundja
- Foto: Stadtgemeinde Traismauer
- hochgeladen von Michaela Müller
Parallelen zu Oberndorf sind unter anderem die Kleinstadtgröße in unmittelbarer Nähe der jeweiligen Landeshauptstadt, eine ähnliche Bevölkerungsgröße, klein strukturierter Tourismus und Wirtschaft und ein Fluss als Lebensader. Außerdem gibt es in Traismauer einen Stadtteil namens Oberndorf. Historische Verbindungen bestehen insofern, als Traismauer im Altertum wie Salzburg Teil der römischen Provinz Noricum war. Im Mittelalter bildete Traismauer den Mittelpunkt der Karolinischen Grafschaft zwischen Enns und Wienerwald und war Sitz der zivilen- und kirchlichen Verwaltung. Von 860 bis 1803 gehörte Traismauer zum Erzbistum Salzburg.
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