Schuft verteilte Stromschläge
Vier Burschen teilten sich wegen zahlreicher Delikte die Anklagebank
ST. PÖLTEN (ip). Eine Lawine krimineller Vorwürfe brachte die Ex-Freundin eines Lehrlings aus St. Pölten ins Rollen. Gemeinsam mit drei weiteren Burschen teilte er sich die Anklagebank am Landesgericht, wobei in der zweiten Verhandlungsrunde die Aussage der Hauptbelastungszeugin im Mittelpunkt stand.
Die Vorwürfe von Staatsanwalt Patrick Hinterleitner reichen von einem Diebstahl eines Werkzeugkoffers beim Eisenbahnersportverein St. Pölten, dem Öffnen von Autos während des Frequency-Festivals 2013, wobei ein Messer und ein Navigationsgerät gestohlen worden seien, dem Besitz eines Totschlägers und eines Schlagrings, dem Diebstahl von Handy und Bargeld aus einem Rucksack bei einer Wehr an der Traisen, über Körperverletzung mit einem Elektroschocker und Sachbeschädigung, bis hin zur Verwendung eines Blaulichts während einer Fahrt auf der A1.
Freiheitsstrafe von vier Monaten
Von Anfang an sprachen die Beschuldigten von Verleumdung, wobei Verteidiger Josef Gallauner auf die Möglichkeit eines Racheakts seitens der Ex-Freundin hinwies, nachdem ihr ehemaliger Freund die Beziehung wegen ihrer vermeintlichen Drogenprobleme beendet habe.
„Zwei Zeugen haben für mich einen tadellosen, glaubwürdigen Eindruck gemacht und der Aussage des Mädchens bin ich mit Vorsicht begegnet“, begründete Richter Markus Grünberger seine Überzeugung, dass einer der Beschuldigten einen Werkzeugkoffer beim Eisenbahnersportverein St. Pölten gestohlen habe. Auch für eine Attacke mit einem Elektroschocker gegen einen Anrainer beim Merkur-Parkplatz sei der Bursche zur Verantwortung zu ziehen. Während ein Teil der Fakten aus diesem Prozess wegen weiterer Zeugenaussagen ausgeschieden wurden, verurteilte Grünberger diesen Angeklagten vorerst zu einer bedingten Freiheitsstrafe von vier Monaten (nicht rechtskräftig). Ein weiterer Bursche kam für einen Teil der Fakten vorerst mit einem Freispruch davon (rechtskräftig).
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