Siegfried Nasko: Vom Bäckerlehrling zum Historiker
Bundesminister Ostermayer verlieh Siegfried Nasko das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst
WIEN/ST. PÖLTEN (red). "Dieser historische Ort hat aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung viel mit der Person zu tun, die heute ausgezeichnet wird", sagte Bundesminister Josef Ostermayer vor zahlreichen Festgästen im Kongresssaal des Bundeskanzleramtes anlässlich der Verleihung des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst an Siegfried Nasko. "Den Ausgang nahm diese Auszeichnung in Form eines Schreibens seitens des Nationalratsabgeordneten Anton Heinzl an das Kunst- und Kulturressort", so Ostermayer.
Studium der Geschichte
"Bei Siegfried Nasko haben wir es mit jemandem zu tun, der am Beginn einen ganz anderen Lebensweg als jetzt eingeschlagen hat. Denn am Anfang stand eine Bäckerlehre. Nach der Matura absolvierte er ein Studium der Geschichte und Germanistik. Er ist Buchautor, Ausstellungskurator, im Fachhochschulbeirat tätig, Professor, Hofrat, Museumsleiter und Präsident des Europaballets St. Pölten", umriss Bundesminister Ostermayer das breite Schaffensspektrum von Siegfried Nasko. Ein Verzeichnis all seiner wissenschaftlichen Werke im Bereich der Zeitgeschichte sei ebenso sehr eindrucksvoll. "Das passt natürlich gerade in die heutige Zeit, in der wir anlässlich verschiedener Jahrestage bedeutender geschichtlicher Ereignisse gedenken – dem Beginn des 1. Weltkriegs vor 100 Jahren, 80 Jahre Bürgerkrieg, 75 Jahre seit Beginn des 2. Weltkriegs: alles dramatische Einschnitte, wie es sie nie zuvor gegeben hat", so Ostermayer.
"Alle 20 Jahre Krieg"
"Wir leben auf einem Kontinent, auf dem alle 20 Jahre Krieg stattgefunden hat. Erst nach dem 2. Weltkrieg hat man sich besonnen, und es gab dann auf dem Gebiet der Europäischen Union keinen Krieg mehr", erinnerte Bundesminister Ostermayer daran, dass sich Siegfried Nasko mit diesen und noch viel mehr Themen befasst habe, so auch mit Karl Renner. Abschließend bedankte sich Bundesminister Ostermayer fürs Kommen und freute sich auf die Überreichung des Ehrenkreuzes nach der Laudatio.
Schimmer von Glück
St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler hob als Laudator das engagierte Wirken Siegfried Naskos für St. Pölten und die ganze Republik hervor. Er sei einer, der immer etwas ändern wolle und alle um ihn in den Sog des Schaffens hineinziehe. Selbst im Ruhestand sei er seiner Profession als Historiker treu geblieben und habe weitergeforscht. Siegfried Nasko bedankte sich für die Initiative einer Ehrenkreuzverleihung und sah seine Laufbahnstationen als Spiegel all derer, mit denen er in 40 Jahren zu tun gehabt habe. Museen seien für ihn "demokratische Bildungseinrichtungen". Er empfände durch die heutige Auszeichnung mehr als nur einen Schimmer von Glück.
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