Supermarkt-Räuber nach Hinweis aus Böheimkirchen geschnappt

Gegen diesen Mann wurde ein internationaler Haftbefehl erlassen. | Foto: Landespolizeidirektion Niederösterreich
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ST. PÖLTEN/BÖHEIMKIRCHEN (red). Die sogenannte Penny-Markt Bande, die in Niederösterreich fünf Supermärkte überfallen haben soll, ist laut Polizei gefasst. Drei verdächtige Personen wurden von der Polizei festgenommen. Nach einem weiteren Komplizen werde noch gefahndet.

Die Bande soll unter anderem Ende Oktober in Böheimkirchen zugeschlagen haben. Dort zahlten zwei Männer in einem Spar-Markt zunächst an der Kasse ein Getränk, ehe sie eine Pistole zückten, die Kassiererin bedrohten und sie zur Herausgabe von Bargeld nötigten. Im Anschluss daran flüchteten die Täter in einem roten Pkw mit litauischen Kennzeichen, um nur zwei Tage später einen ähnlichen Raubüberfall auf ein Lebensmittelgeschäft in Krems zu begehen. Trotz Einsatz eines Hubschraubers konnten die Täter damals im Rahmen einer Alarmfahndung entkommen.

Pistole erst bei offener Kasse gezogen

Die Tätergruppe ging bei der Tatausführung grundsätzlich immer auf die gleiche Art und Weise vor. Ein oder zwei mit Kapuzensweater bekleidete unbekannte Täter betraten kurz vor Geschäftsschluss als „normale Kunden“ den Supermarkt, entnahmen aus einem Regal eine Ware, stellten diese auf das Förderband an der Kasse und täuschten der Kassiererin eine Kaufabsicht vor, indem einer der Täter einen Geldschein in der Hand hielt. Nachdem die Angestellte die Registrierkasse geöffnet hatte, zog der mit Kapuze „maskierte“ Täter eine Faustfeuerwaffe aus seiner Jackentasche, richtete sie gegen die Kassiererin und entnahm in der Folge selbstständig einen Großteil der Banknoten aus der Kassenlade. Danach flüchteten die Täter aus dem Supermarkt.

Vor dem Geschäft leistete zwischenzeitlich ein weiterer Mittäter Aufpasserdienste und gemeinsam flüchteten sie dann zu einem in der Nähe abgestellten Pkw, mit dem sie die Flucht fortsetzten. Bei den Überfällen kam es teilweise zu Handgemenge zwischen Kunden und Tätern, wobei in einem Fall von einem unbekannten Täter aus einer Faustfeuerwaffe zwei Schüsse abgefeuert wurden. Auch wurde bei einem Überfall ein Täter von einem Kunden mit einer Sektflasche beworfen.

Einige Opfer wurden bei den Überfällen leicht verletzt beziehungsweise erlitten aufgrund der Bedrohung mit der Waffe (teilweise mit Schussabgabe durch die Täter) einen Schock und mussten psychologisch betreut werden.

Verdächtige in Böheimkirchen ertappt

Nach einem Hinweis aus der Bevölkerung in unmittelbarer Nähe eines Supermarktes in Böheimkirchen kontrollierten Einsatzkräfte der Polizeiinspektion Böheimkirchen und St. Pölten ein litauisches Fahrzeug, besetzt mit vier Männern im Alter von 27 bis 31 Jahren. Im Zuge der Kontrolle versuchten die Angehaltenen laut Angaben der Polizei wegzulaufen. Einem 28-Jährigen gelang zu Fuß die Flucht. Die drei weiteren Verdächtigen wurden festgenommen und konnten von Opfern und Zeugen laut Polizei "eindeutig wiedererkannt werden, wobei der 28-Jährige in mehreren Fällen als unmittelbarer Beschuldigter und die weiteren drei Festgenommenen als Mitbeschuldigte beziehungsweise Fluchthelfer bei sechs Supermarktüberfällen ermittelt wurden."

Die Beschuldigten bestreiten einen direkten Tatzusammenhang beziehungsweise belasten lediglich den flüchtigen 28-Jährigen, gegen den nun ein internationaler Haftbefehl erlassen wurde.

Nachstehende bewaffnete Supermarktüberfälle im Zeitraum Oktober/November 2014 wurden der angeführten mutmaßlichen Tätergruppe zugeordnet:

- Raubüberfall auf einen Supermarkt in Kleinpertholz, Bezirk Gmünd, am 10. Oktober 2014
- Raubüberfall auf einen Supermarkt in Böheimkirchen, Bezirk St. Pölten-Land, am 20. Oktober 2014
- Raubüberfall auf einen Supermarkt in Krems, Bezirk Krems, am 25. Oktober 2014
- Raubüberfall auf einen Supermarkt in Korneuburg, Bezirk Korneuburg, am 15. November 2014
- Raubüberfall auf einen Supermarkt in Oberhausen, Bezirk Gänserndorf, am 17. November 2014
- versuchter Raubüberfall auf einen Supermarkt in Böheimkirchen, Bezirk St. Pölten-Land, am 22. November 2014

Hinweise erbeten

Die umfangreichen Ermittlungen mit ähnlich gelagerten Gewaltdelikten im Bundesgebiet und dem benachbarten Ausland dauern noch an. Hinweise, die auf Wunsch vertraulich behandelt werden, sind an das Landeskriminalamt Niederösterreich unter der Telefonnummer 059133-30-3333 erbeten.

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