Dammverteidigung
Traismauerer Florianis üben für den Ernstfall
Sechs Traismaurer Feuerwehrkameraden nahmen mit dem NÖ-Hochwasserschutzmodul an einer internationalen EU-Übung in Polen teil und sammelten wertvolle Erfahrungen.
"Lang andauernde starke Regenfälle und weitläufige Überflutungen im Gebiet Nowy Dwór Mazowiecki (Polen). Die polnische Regierung fordert über den EU-Zivilschutzmechanismus internationale Hilfe an.“
Dies war die Übungsannahme der internationalen Katastrophenschutzübung „New Wave Poland 2023“ in Polen.
Gemeinsam mit rund 100 Kameraden aus ganz Niederösterreich nahmen sechs Schiffsführer der Feuerwehren Traismauer Stadt, Oberndorf und Waldlesberg unter der Führung von Bezirkssachbearbeiter Wasserdienst Markus Brabletz im Rahmen des niederösterreichischen Moduls „Flood Containment“ (Hochwasserschutz) teil. Die Übungsannahme entsprach den Gegebenheiten rund um Warschau im Jahr 2010. Auch damals hat sich die Hochwasserlage durch eine Flutwelle weiter zugespitzt.
Nach über 700 Kilometer Anfahrtsweg im Konvoi mit 12 PKW, 19 LKW und 15 Anhänger bauten die Feuerwehrmänner in einem ehemaligen Fort die Base of Operation auf. Diese bildete mit einer Führungseinheit, Zelten, Küche und Hygienestationen die autarke Operationsbasis für die dreitägige Übung.
Tolle Übungsmöglichkeiten für Hochwasserschutz
Kaum war das Camp aufgebaut, rückten die Niederösterreicher zu den ersten Einsatzorten aus. Der Auftrag der Einheit, der die Traismaurer angehörten, war es, mit mobilen Hochwasserschutzsystemen einen Industriebetrieb vor der herannahenden Flut abzusichern. Trotz Dunkelheit und körperlicher Belastung gelang es, den Einsatz schneller als erwartet abzuarbeiten.
Die internationale Übungsleitung hielt das NÖ-Kontigent stets mit neuen Übungseinlagen und herausfordernden Einsatzstellen auf Trab. Ein weiterer Einsatzort für die Traismaurer und ihre Kameraden war die Verteidigung eines beschädigten Dammes. In schweißtreibender Arbeit schafften es die 35 Mann starke Truppe den Damm abzusichern. Bei diesem Übungsort zeigte sich, wie realitätsnahe die EU-Übung gestaltet wurde. Mit wechselnden Lagebildern, wie plötzlichen Unterspülungen, testeten die internationalen Zertifizierer die Flexibilität und Belastbarkeit der Niederösterreicher. Dank der großartigen Zusammenarbeit gelang es, das Einsatzziel zu erreichen. Der in wenigen Stunden errichtete Behelfsdamm gab erst unter Extrembelastung nach.
Zweite EU-Zertifizierung für Traismaurer Feuerwehren
Neben dem niederösterreichischen Modul waren auch Kontingente aus Belgien, Tschechien, Polen, Kroatien und der Ukraine im Einsatz. Die internationale Übung bewies, wie vielschichtig die Zusammenarbeit innerhalb der Europäischen Union ist.
Bereits im Vorjahr nahmen die sechs Traismaurer Feuerwehrmänner an der EU- Zertifizierungsübung in Rumänien mit dem NÖ-Modul „Flood Rescue using Boats“ teil. Mit dem Modul „Flood Containment“ sind die Traismaurer Kameraden künftig auch Teil des zweiten EU-zertifizierten Moduls.
Hervorzuheben ist, dass die Kosten für die EU-Zivilschutzübung von der Europäischen Union getragen werden. Die zahlreichen wertvollen Erfahrungen, die die Traismaurer Kameraden sammelten, kommen nicht nur internationalen Einsätzen, sondern besonders der Ausbildung, Übung und Einsätzen vor Ort zugute.
Sobald der EU-Zivilschutzmechanismus das NÖ-Modul „Flood Containment“ abschließend positiv zertifiziert, können europäische Länder bei großen Katastrophen um diese Feuerwehreinheiten ansuchen. Koordiniert werden diese Einsätze durch den EU- Zivilschutzmechanismus der Europäischen Kommission und der EU-Mitgliedsstaaten.
Wir sind stolz, dass Traismauer mit der gut ausgebildeten Wasserdienstmannschaft der Feuerwehren Traismauer Stadt, Oberndorf und Waldlesberg Teil dieses EU-Moduls ist.
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