Debatte um Wohnungen
Volkspartei möchte Volksbefragung
Geplantes Wohnbauprojekt sorgt für Diskussionen. Volkspartei Traismauer fordert eine Volksbefragung.
TRAISMAUER (bw). Für Diskussionsstoff sorgten bei der vergangenen Gemeinderatssitzung im Umlaufbeschluss – es wurde online abgestimmt – die geplanten 150 neuen Wohnungen in Stollhofen.
Leistbarer Wohnraum
Die Stadt- und Gemeinderäte der Volkspartei Traismauer stimmen einer zusätzlichen Bebauung nur dann zu, wenn eine vorherige Volksbefragung dazu abgehalten wird. Vizebürgermeister Thomas Woisetschläger, der gegenüber den Bezirksblättern in Vertretung für Bürgermeister Herbert Pfeffer Stellung dazu nahm, sieht dafür keine Notwendigkeit: "Dass hier leistbare Wohnungen entstehen ist nicht neu! Wenn wir im gesamten Gemeindegebiet eine Volksbefragung abhalten, mit der Frage, ob die Stadtgemeinde auch weiterhin leistbaren Wohnraum schaffen soll, dann braucht man keine Glaskugel, um das Ergebnis vorherzusagen, wenn in einer Gemeinde, wie Traismauer, die Menschen so zusammenhalten." Der Beschluss wurde mit den Stimmen der SPÖ gefasst, die Volkspartei stimmte dagegen.
Pro und Contra
Erhöhtes Verkehrsaufkommen, eine zu dichte Bebauung auf zu engem Raum sowie eine sinkende Lebensqualität sind Belastungen, welche die VP-Politiker durch den Wohnungsbau befürchten. Das Gegenteil, nämlich eine Steigerung der Lebensqualität, sieht der Vizebürgermeister in dem Projekt. "Dadurch wächst die Kaufkraft in unserer Stadt und das sichert vor allem unseren Handel und das Gewerbe sowie die gesamte Gastronomie – wie sich auch in schwierigen Zeiten gerade jetzt gezeigt hat", so Woisetschläger. Die Aufgabe einer Stadtgemeinde mit Zukunft sei es seiner Aussage nach, sowohl jungen Familien als auch älteren Mitmenschen einen leistbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen.
Verlust oder Gewinn
Auch das "liebe Geld" birgt viel Diskussions-Potenzial. Die VP-Traismauer sieht einen Gewinnverlust und hätte es als sinnvoller angesehen, den Grundstücksverkauf öffentlich in Form eines Bieterverfahrens auszuschreiben. Vizebürgermeister Thomas Woisetschläger hingegen sieht in der erfolgten Vorgangsweise eine Sicherung für leistbares Wohnen, denn "der Grundstückspreis schlägt sich letztlich in der Miethöhe nieder". Der Verkaufspreis von 65 Euro pro Quadratmeter ergibt laut VP-Klubsprecherin Elisabeth Nadlinger einen Erlös von 1.006.460,00. Summa summarum - abzüglich diverser Kosten wie rund 63.180,00 für die archäologischen Grabungen - würde der Gemeinde laut Nadlinger ein Nettoverkaufspreis von 54 Euro pro Quadratmeter bleiben. Vizebürgermeister Woisetschläger dazu: "Das Gutachten besagt einen Baulandpreis von 55 €/m² für Bauland-Wohngebiet, verkauft wurde um 65 €/m² (Wertsteigerung berücksichtigt)."
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