Herzklappenprothese: Österreich-Premiere am Uniklinikum St. Pölten

- Paul Vock, Landesrat Karl Wilfing und Harald Mayr, Leiter der 3. Medizinischen Abteilung am Universitätsklinikum St. Pölten
- Foto: privat
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ST. PÖLTEN (red). Das Universitätsklinikum St. Pölten implantierte als erstes Zentrum in Österreich eine Herzklappenprothese der neuesten Generation. Mithilfe dieser Transkatheter-Herzklappe kann eine verkalkte Herzklappe ersetzt werden, ohne am offenen Herzen operieren zu müssen. Das neue System ermöglicht eine schonende und sichere Implantation der Bioklappe, die Notwendigkeit eines dauerhaften Herzschrittmachers nach dem Eingriff kann deutlich reduziert werden.
Wilfing: Gratulation zur Österreich-Premiere
„Die NÖ Kliniken bieten medizinische und pflegerische Leistungen auf höchstem Niveau. Neue und innovative Operationsmethoden, können wir nur deswegen anbieten, weil wir hochmotivierte und bestens ausgebildete Teams wie hier im Universitätsklinikum St. Pölten haben, die sich täglich für das Wohl der Patientinnen und Patienten einsetzen. Dafür danke ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und gratuliere sehr herzlich zur geglückten Österreich-Premiere“, betont Landesrat Karl Wilfing.
Erhöhte Lebenserwartung
„Wir sind stolz darauf, diese neue, hochmoderne Klappenprothese als erste Klinik österreichweit anwenden zu können“, so Harald Mayr, Leiter der 3. Medizinischen Abteilung am Universitätsklinikum St. Pölten. „Es freut uns, dass wir unsere Patientinnen und Patienten mit den neuesten medizinischen Technologien behandeln können, was im vorliegenden Fall zu mehr Lebensqualität und erhöhter Lebenserwartung bei Patienten mit verkalkten Aortenklappen führt“.
Speziell für Patienten mit Aortenstenose
Die neue Herzklappenprothese eignet sich speziell für Patienten mit einer hochgradigen Aortenstenose, das heißt einer Verengung der Aortenklappe. Die Herzklappe wird über die Femoralarterie, die Hauptarterie des Beins, implantiert. Mit Hilfe des Katheters wird die Klappenprothese zum Herzen geführt und an der richtigen Stelle positioniert. Dabei schlägt das Herz ganz normal weiter. Auf diese Weise muss der Patient nicht an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen werden.
Verbesserte Manövrierbarkeit der Herzklappe
„Mit dem neuen Verfahren wurde sowohl die Manövrierbarkeit der Herzklappe als auch die Genauigkeit ihrer Positionierung und Platzierung verbessert. Das Risiko eines paravalvulären Lecks, also das Zurückfließen von Blut neben der Klappe in die Herzhöhle, eine häufige Komplikation bei Transkatheter-Herzklappen der ersten Generation, wird verringert und die Notwendigkeit einer dauerhaften Herzschrittmacher-Implantation nach dem Eingriff potenziell reduziert,“ so Paul Vock nach der österreichweiten Erstimplantation der neuen Herzklappe.
Bisher wurden im Universitätsklinikum St.Pölten bereits mehr als 500 Klappeneingriffe im Herzkatheterlabor mit insgesamt vier unterschiedlichen Klappentypen durchgeführt.
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