Malen mit Farben aus der Natur
Ob Erde, Asche oder Sand - auf den Leinwänden von Künstlerin Christine Huber finden sich natürliche Mittel.
HERZOGENBURG. Die Farbfreudigkeit und Ästhetik im schnellen Strich aus dem Impressionismus und die Aussagekraft und Abstraktion aus dem Expressionismus machen den Stil der Herzogenburger Künstlerin Christine Huber aus. Was sie von anderen Malern unterscheidet? Sie stellt ihre Farben selbst her. Vor natürlichen Zutaten wie Erde oder Asche scheut die Stiftstädterin, die bereits seit vierzig Jahren erfolgreich tätig ist, dabei nicht zurück.
"Motiv muss mich anspringen"
Größtenteils verbildlicht die Herzogenburgerin Landschaften: "Ich fahre irgendwohin - egal ob nach Griechenland oder ins Waldviertel -, dort muss ich mich in die Landschaft einfühlen. Das Motiv muss mich regelrecht anspringen." Angefangen hat sie mit Aquarellbildern. "Irgendwann entwickelt man sich weiter. So kommen andere, ungewöhnlichere Techniken dazu."
Technik bei Expertin gelernt
Die Technik zum Malen mit Erde hat sie sich in einer Ausbildung angeeignet. "Im Grunde habe ich schon immer mit Sand gearbeitet - das Verwenden von natürlichen Mitteln gehört einfach zu mir", erzählt die Stiftstädterin, "Offiziell gelernt habe ich die Technik im Rahmen eines Kurses bei Erdfarbenmalerin Irena Ráček, die diese Fertigkeit, die bis in die Steinzeit zurückgeht, perfektioniert hat." Mit dem erworbenen EU-Zertifikat darf sie heute ihr Wissen an ihre eigenen Workshop-Teilnehmer weitergeben.
Es ist die wahrscheinlich aufwendigste Art zu malen, dennoch gehört gerade diese Hingabe zur Arbeit von Huber: "Mein inniger Bezug zur Natur fließt in meine Bilder mit hinein." Ihre Kunst soll dem Betrachter regelmäßig eine Botschaft mit auf den Weg geben. Derzeit hochaktuell: "Mein momentaner Auftrag ist es, durch meine Gemälde auf den Klimaschutz aufmerksam zu machen und die Notwendigkeit der Wertschätzung und der Erhaltung der Natur zu vermitteln."
Keine Grenzen gesetzt
Erdfarbenbilder werden mit verschiedenen Erden und natürlichen Bindemitteln hergestellt. "Das sind allerdings nicht die einzigen organischen Mittel, die ich verwende: Ich arbeite auch Sand, Asche, Kohle oder Naturpigmente in meine Bilder ein." Der Experimentierfreudigkeit sind keine Grenzen gesetzt. Die Zutaten für ihre Farbmischungen kauft sie entweder oder sammelt sie direkt "an der Quelle". "Meine Kinder bringen mir auch immer wieder Sand aus ihren Urlauben mit. Die Erde hat ja überall verschiedene Farben", schmunzelt Huber.
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