Horn
Aufregung um die neue Straße: Sorge der Anrainer
Neue Straße: Anrainer fordern bessere Kommunikation - sehen Natur gefährdet.
Die neue Straße ist nur 500 Meter lang, aber: "Kampflos bekommen sie das nicht", sagt der sanfte Akademiker.
BEZIRK. "Die von der Gemeinde geplante neue Straße bringt keine Verkehrsentlastung, sondern zerstört nur ein wertvolles Stück Natur in Stadtnähe", sagt Tierarzt Robert Lachmayr, Sprecher der Anrainer Bahnstraße und Umgebung. Man plane die neue Straße als Einbahn zu führen, das heißt, dass alle, die in die Hopfengartenstraße einfahren, diesen Stadtteil über die neue Straße wieder verlassen müssen. Das seien nicht nur alle Bewohner der Hopfengartensiedlung und ihre Besucher, sondern auch die Angestellten des Gesundheitszentrums und die Spieler, Trainer des SV Horn sowie auch die Eltern der vielen Kinder, die im Verein mehrmals wöchentlich trainieren. Hinzu kommen noch die Fahrten diverser Zulieferer.
"Geschätzt werden das zwischen 500 und 1000 Autos pro Tag sein", so Lachmayr. "Diese müssen alle die Engstelle auf Höhe meiner Ordination passieren und werden in Folge auf den Transitverkehr der Bahnstraße stoßen. Ein Teil wird zurück Richtung Stadt fahren und hier auf die Blie-Kreuzung treffen. Ein anderer Teil möchte über die Lagerhausstraße die Stadt Richtung Wien verlassen. Hier entsteht an der Kreuzung Lagerhausstraße/Wienerstraße das nächste Problem."
Stauungen vorprogrammiert
Schon jetzt kommt es durch den LKW-Verkehr an diesen beiden Kreuzungen immer wieder zu Stauungen. Die neue Straße werde dieses Problem nur verlagern. "Und dafür soll ein wertvolles Stück Natur geopfert werden", meint Lachmayr. Die neue Straße würde einen breiten Schilfgürtel queren, außerdem hätte sie nicht kalkulierbare Auswirkungen auf den Grundwasserspiegel in besagtem Gebiet.
Horner Brunnen
Unweit davon befindet sich im Hopfengarten ein Brunnen der Horner Gemeinde. "Daher würde ich schon allein deswegen jegliche Bautätigkeit in dieser Region vermeiden. Außerdem leben hier Biber, Fasane, Rehe und Hasen in unmittelbarer Nähe der Stadt", sagt Lachmayr.
"Erst auf Anfrage der Anrainer hin, hat uns die Gemeinde über ihre Pläne informiert. Der Betrieb unserer Ordination würde durch diese Straße auf das massivste beeinträchtigt und sogar gefährlich, wenn hier an der engsten Stelle die Besitzer mit ihren eventuell verletzten oder kranken Tieren das Auto verlassen, um in die Ordination zu gelangen. Vom beauftragten Planungsbüro hat sich noch niemand erkundigt, wie sich die neue Straße auf den Betrieb unserer Ordination auswirken könnte. Dort weiß niemand, dass z. B. während einer Pelletslieferung die Straße über eine Stunde blockiert wäre."
Die Forderung der Anrainerinnen und Anrainer: "In Zukunft muss die Bevölkerung, egal bei welchem Projekt, in einer früheren Planungsphase eingebunden werden, damit sich solche Versäumnisse, wie sie bei der Widmung des Gesundheitszentrums geschehen sind, nicht wiederholen. Hier wurde schlichtweg auf das auftretende erhöhte Verkehrsaufkommen vergessen. Diesen Fehler will man nun im Nachhinein mit untauglichen Mitteln, einhergehend mit überstürzten Umwidmungen und Zerstörung der Natur, über die Köpfe der Anrainer hinweg reparieren. Dagegen wehren wir uns entschieden."
Auch der Bau des neuen Bahnhofes stößt bei den Anrainern auf Besorgnis. "Wir im Viertel sind uns einig, dass sich nur durch ein koordiniertes gemeinsames Vorgehen von Bahn, Land und Gemeinde eine für die Zukunft befriedigende Lösung erzielen lässt, und wir nicht im Verkehr ersticken."
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