Landesgericht Krems
Cannabis gegen unheilbare Krankheit, dreimal verurteilt
- Wieder bedingte Haft für 36-Jährigen.
- Foto: Kurt Berger
- hochgeladen von Kurt Berger
Der 36-Jährige aus dem Bezirk bezieht eine Invalidenpension wegen einer unheilbaren Krankheit. Trotz 15 verschiedenen Medikamenten täglich, geht es ihm schlecht. Deshalb baut er Cannabis für den Eigenbedarf an und konsumiert es. Das hilft ihm, sagt er.
Illegal
Der Anbau und Konsum von Cannabis ist in Österreich nach wie vor illegal und das brachte dem Schwerkranken bisher insgesamt drei einschlägige Vorstrafen ein. Jetzt stand er wieder vor Gericht. Die Polizei hatte in seiner Wohnung eine so genannte „grow box“ mit zwölf Cannabispflanzen entdeckt. Es wurde angenommen, dass der Beschuldigte zirka ein Kilo Cannabiskraut geerntet hatte. Auch soll er noch in Wien mehrmals zugekauft haben, als das eigene ausging.
Beratung
Der Richterin blieb nichts anderes übrig als den Mann neuerlich zu acht Monaten bedingter Haft und einer unbedingten Geldstrafe von 240 Euro zu verurteilen. Zudem erhielt er die Weisung eine Suchtberatung aufzusuchen.
In seltener Einigkeit von Richterin, Staatsanwältin und Verteidigung wurde dem 36-Jährigen nahegelegt, sich mit seinem Bewährungshelfer dahingehend schlau zu machen, ob es nicht möglich sei, ihm Cannabis zu verschreiben. Sonst landet er bald wieder vor Gericht, waren sich alle einig. –Kurt Berger
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