Jüdischer Friedhof
HAK Horn spürt jüdischer Geschichte nach

- Viktoria Bittendorfer und Timo Schöchtner, 2.BK, Katharina Steiner-Hainschwang, 2.AK, Mag. Stefanie Frischaur-Busta, Heide Manoutscheri, Mag. Agnes Wagner
- Foto: HAK Horn
- hochgeladen von H. Schwameis
Schockierend: September 1938 - Horn erste judenfreie Stadt in NÖ
HORN. Bei Regenwetter und beginnendem Frühling mit zartem Grün im Taffatal erkundeten die 2. Jahrgänge der HAK Horn in den Fächern Religion und Politische Bildung und Zeitgeschichte mit ihren Lehrerinnen Mag. Stefanie Frischauf-Busta und Mag. Agnes Wagner einen der vier Friedhöfe in Horn, den jüdischen, der hinter der Kaserne liegt. Für Leute dieser Religion ist der Friedhof das „Haus der Ewigkeit“, denn hier ist der Ort, wo die Verstorbenen bis zum jüngsten Tag weilen.
Kulturvermittlerin Heide Manoutscheri
Die fachkundige Kulturvermittlerin Heide Manoutscheri erzählte dabei über die Geschichte der Juden allgemein, sie erwähnte die verschiedenen Arten der Verfolgung beginnend mit Bezichtigungen über diverse Schändungen, hin zu Pogromen, und natürlich den Holocaust. Schockierend war zu hören, dass im September 1938 alle jüdischen Einwohner von Horn und Umgebung mit einem Bus der Firma Zaruba nach Wien geführt wurden, wodurch sich Horn als erste judenfreie Stadt in Niederösterreich brüsten konnte.
Riten um die Beerdigung
Was die HAK Schülerinnen und -schüler sehr interessierte, das waren die Riten um die Beerdigung. Eine eigens eingerichtete Beerdigungsgesellschaft, genannt Chewra Kadischa, führte die Tahara durch, die rituelle Waschung. Am jüdischen Friedhof in Horn besteht sogar noch das Taharahaus. Auf manchen der Grabsteine konnte man noch kleine Steine sehen, die dort bei Besuchen abgelegt werden. Insgesamt befinden sich 107 Gräber auf dem Gelände, und die Bestattungen fanden zwischen 1873 und 1938 statt.
Das Foto zeigt die Gruppe in der Apsis der ehemaligen Pfarrkirche Riedenburg, die 1694 mit der Pfarre Horn vereinigt und 1783 aufgelöst wurde. Das ist eine Spezialität in Horn, dass der jüdische Friedhof auf dem Gelände einer aufgelassenen katholischen Kirche errichtet wurde!


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