Jäger & seine Schwester retten Zwilling-Reh-Babys
Rettungsaktion von Erfolg gekrönt. Jäger kümmert sich um einen Tag alten Nachwuchs von toter Geiß
MÖRTERSDORF. Es ist gemütlich im schönen Hof der Familie Bauer in Mörtersdorf. Kinder, ein Outdoor-Hasenstall, in dem zwei Rehbabys leben - hier ist das ganz normal. Wie es dazu kam?
Der Jäger hatte in der Nähe von Mörtersdorf eine sterbende Rehgeiß gefunden - er lud sich von YouTube den Rufton einer Rehmutter auf das Handy und machte sich auf die Suche nach dem Kitz. Gut versteckt, im hohen Gestrüpp, wurde er fündig. Ein nur ein Tag altes Kitz lag da.
Als er es zu seiner Schwester Renate Bauer brachte, war für die kaufm. Angestellte klar: „Das ziehen wir auf.“ Auch wenn das viel Arbeit nach Feierabend bedeutete. Renate rechnete aber damit, dass die tote Mutter noch ein weiteres Kitz hinterlassen hatte. Das ließ ihr keine Ruhe. So wurde ein weiteres Kitz gesucht und im hohen Gras auch gefunden.
Etwa 1,30 Kilo hatten die zwei Kleinen. Heute - vier Wochen später - wiegen sie über sechs Kilo. Das hieß: Alle zwei Stunden mit dem Fläschchen füttern und danach massieren, auch in der Nacht.
Mit Ziegenmilch
Jetzt gibt es alle vier Stunden frische Ziegenmilch - und die muss gekauft werden. Täglich sind es bald drei Liter.
Die Kosten stören Renate Bauer nicht. "Lieblingsfressen sind momentan auch frischer Klee, Löwenzahn, Himbeer-, Erdbeer- und Brombeerblätter, Disteln, Karotten, Gurken, Kirschen, frische Erde… und leider alles, was in Omas Garten halt so wächst. Einziges Handicap: „Ich bin eigentlich ein Langschläfer“, lacht sie. „Aber in der Früh um sechs Uhr heißt es wieder füttern.“
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