Mittelalterfest: Rede des Justizministers hat hohe Aktualität und starken lokalen Bezug
EGGENBURG. Justizminister Wolfgang Brandstetter hielt Samstag beim Einzug eine Rede, die so grossen Anklang fand, dass er sie heute, Sonntag, wiederholen soll:
Gott zum Gruss hoher Stadtvogt samt Deinem Gefolge,
Euer Tun ich von der Residenzstadt aus mit Freude verfolge.
Willkommen liebe Leute aus nah und fern,
zu diesem Fest kommt auch ein Bundesvogt gern.
Gerade in Zeiten wie diesen, die sind voller Sorgen,
Viele, zu viele haben Angst vor dem morgen.
Manche schüren die Angst, das ist nicht gut,
eine üble Methode, und ein alter Hut !
Gar Vieles im Land scheint wie vor 1000 Jahren,
wenn's um Heimatlose geht und deren Gefahren.
Manche sagen, mir egal, ob er erstickt oder ersauft,
ja, es ist Vieles zu hören, was einem die Haare rauft !
Und manche der Sätze ein Fall fürs Gericht
wie im Mittelalter sagt man, aber das stimmt so nicht !
Es geht auch anders, das beweist unsere Stadt,
die in ihrer Geschichte schon so viel bewältigt hat.
Wenn Fremde friedlich vor den Toren waren,
liess man sie rein, gab ihnen Schutz vor Gefahren.
Noch heute kann man es sehen, in der Judengasse dort oben,
was damals geschah, das muss man auch loben !
Man liess sie nicht lagern draussen vor den Mauern,
sondern hausen herinnen, damit sie Gefahren überdauern !
Fürwahr: Der Mensch, vom Mittelalter bis heut, der ändert sich nicht,
er ist schwach oder stark, bös oder edel bis zum jüngsten Gericht !
Und lasst euch eins sagen, liebe Leut,
brauner Kot, der stinkt - damals wie heut !
Ob hell oder dunkel, das ist doch egal,
was drin steckt ist wichtig, allemal !
Viele klagen, früher war aus Afrika keiner da,
ja und und was tät ma heut ohne den Alaba ?
Eginos Stadt hat schon immer getan, was sie konnte,
zu lindern die Not, die zu uns gelangen sollte.
Sie tut es auch heute, für die entwurzelte Jugend,
aus Ländern des Krieges, das ist eine Tugend.
Ob hell, dunkel, gelb oder rot, die Farbe falsch oder echt,
es gibt nur zwei Sorten vom Menschen: gut oder schlecht !
Unsere Landsleute hier sind dem Guten verpflichtet,
deshalb hab ich mein Gewand stolz blau-gelb gerichtet !
Mein holdes Weib heute ganz in den Farben der Stadt,
weil der Stadtvogt sie so nett drum gebeten hat.
Ihr Leute, lasst Euch nicht von Gefühlen verleiten,
der Vernunft müssen wir jetzt alle den Weg bereiten.
Also Bürger, verzagt nicht, schöpft neuen Mut,
in der Stadt und im Land, so ist es gut.
Und jetzt feiert an diesem schönen Feste,
es ist von allen mit Abstand das beste.
Das sollt Ihr hören aus meinem Mund,
Das sagt Euch Allen Euer blaugelber Vogt vom Bund
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