Bezirk Horn
Neuer Wind für Gars am Kamp

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Matthias Laurenz Gräff (40), seitens NEOS Gemeindesprecher in Gars am Kamp sowie offizieller Representative für Griechenland und Vertreter der Auslandsösterreicher tritt bei den kommenden Gemeinderatswahlen nicht an.
GARS. "Da ich jährlich einige Zeit in Griechenland verbringe, ist für mich ein Antreten mit NEOS in Gars nicht machbar. Es wäre gegenüber dem potenziellen Wähler nicht vertretbar, da ich bei vielen wichtigen Entscheidungen nicht vor Ort wäre und somit die Anliegen nicht unterstützen könnte", so Gräff, der aber persönlich die neu gegründete "Bürgerliste Servus Gars" unterstützt, weil diese "keine Posten und parteipolitische Einflussnahme begehrt, sondern konstruktiv und mittels Dialog essenzielle Verbesserungen für Gars erreichen will."
Neue Chancen
Gräff sieht in dieser neu gegründeten Bewegung wieder Chancen, dass sich in der Gemeinde aufgrund neuer Impulse manches zum positiven Verändern kann und man sich wieder vermehrt der eigenen Markenstärke bewusst wird: "Gars am Kamp verfügt aufgrund einer gewissen historisch gewachsenen Bekanntheit in den Bereichen des Tourismus und der Gesundheit über ein Alleinstellungsmerkmal in der Region." Diese Bereiche seien aber in den letzten Jahren "einfach verschlampt" worden. Es fehle an einer "Sensibilisierung", sich eben aufgrund seiner Historie als vormalige markgräfliche Residenz, Sommerfrische und Ort des Gesundheitstourismus wieder stärker und vor auch einheitlich zu positionieren. Ideen gebe es laut Gräff einige, von einer zielgerichteten Nutzung der Babenberger-Burgruine mittels diversen Ausstellungen und einem Babenbergerfest bis hin zu einem historischen Kostümfest im Stil der Sommerfrischezeit:
"Gars hat aber auch abseits der Babenbergerzeit vor allem durch das Erbe der Sommerfrische ein enormes Potenzial, sei es bei den ältesten Tennisplätzen Österreichs, dem Kurpark mitsamt dem Flair des Kamp, dem traditionsreichen Hotel am Hauptplatz oder der Villa des Komponisten Franz von Suppè". Gleichsam sollte aber auch das Erbe von Willi Dungl oder die Verbindung von Falco zu Gars nicht außen vor gelassen werden. Ziel der nächsten Jahre müsse es sein, diese gesammelten Möglichkeiten und Attribute unter einem gemeinsamen Garser Markenzeichen zu bündeln.
Kamptal-Durchzugsstrasse
Ein weiteres Manko sieht Gräff in der Kamptal-Durchzugsstrasse, die den ökonomischen Notwendigkeiten der Nachkriegszeit geschuldet ist, aber nicht dem Standard und Anspruch einer gesundheitstouristischen Gemeinde mit dem Prädikat 'Luftkurort' als auch einer besseren Verkehrssicherheit für die Bürger entspricht. "Natürlich ist eine Umfahrung des Garser Zentrums, des Kurgebietes, unrealistisch, aber im Bereich der Verkehrsberuhigung gibt es diverse Möglichkeiten, sei es mittels Geschwindigkeitsbegrenzungen, Einschränkungen für den LKW-Verkehr, Fahrbahnteilern, Schutzwegen für Fußgänger sowie Radfahrer, kleinen ebenerdigen Kreisverkehren oder Fahrbahnerhöhungen vor neuralgischen Orten«, so Gräff, der hier auch die aktuelle Unterschriftenaktion einer Garser Bürgerinitiative unterstützt. Hierbei sieht Gräff auch in der Bürgerliste einen potentiellen Verbündeten um gewisse Verbesserungen durchzuführen.
Zuletzt warnt Gräff auch davor, dass Gars drohe in kurzer Zeit zu einer Sanierungsgemeinde zu werden, was bei den diversen Gemeindeangaben erhöhte Kosten für die Bürger mit sich bringen würde, als auch, dass die Gemeinde kein oder sehr wenig Budget für die unterschiedlichen Förderungen bei Projekten oder Firmengründungen zu Verfügung stellen könne. "Hier könnte die Gemeinde in der Verwaltung Einsparungen vornehmen und auch bei Planungen mit unseren Steuergeldern sorgfältiger umgehen", so Gräff abschließend, der hier auch auf eine Initiative seitens der Bürgerliste rechnet.
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