Wohnen am Land: Breites Internet ist schon wichtiger als die breite Straße
Die Corona-Krise und die durch sie ausgelösten Beschränkungen, wie zu wenige Grünflächen und Freiräume, wecken bei immer mehr Stadtbewohnern den Wunsch, aufs Land zu übersiedeln. „In Niederösterreich haben sich die Anfragen nach Wohnimmobilien verdoppelt“, teilt Johannes Wild, Fachverbands-Obmann der Immobilientreuhänder in der NÖ Wirtschaftskammer, dem NÖ Wirtschaftspressedienst auf Anfrage mit. Dabei seien die Einfamilienhäuser die gefragteste Kategorie.
Bemerkenswert ist, dass der Lockdown die Nachfrage nach Wohnraum auch in den peripheren Regionen hat stark ansteigen lassen. „Im oberen Waldviertel, aber auch im Alpenvorland, wie in den Bezirken Scheibbs oder Lilienfeld, merken wir ein starkes Interesse nach dem Erwerb von Immobilien“, erklärt Wild. Vor allem Eltern mit kleinen Kindern würde es aus der hektischen Stadt aufs ruhige Land ziehen.
Um auch vom neuen Homeoffice aus effizient arbeiten zu können, gibt es allerdings unisono eine Forderung: „Eine störungsfreie und leistungsfähige Internet-Anbindung ist ein absolutes Muss. Heute hat die breite Straße keine so große Bedeutung mehr wie das breite Internet“, stellt der Immobilien-Profi fest.
Nach einer zwischen Ende Jänner und Ende Juni 2020 unter fast 5.300 Personen durchgeführten Online-Befragung auf den Immobilien-Plattformen Wohnnet und s REAL, wollen fast 60 Prozent der Teilnehmer den größeren Städten den Rücken kehren und in eine ländliche Region abwandern. „Schon seit zwei bis drei Jahren ist das Einfamilienhaus im Grünen der Wohnwunsch, der am meisten angestrebt wird“, sagt s REAL-Geschäftsführer Michael Pisecky. Die Corona-Krise habe diesen Trend jetzt noch spürbar verstärkt. (mm)
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