Schaut aufeinander
"In Brunn an der Wild funktioniert Nachbarschaftshilfe": Politik über das Come-Back nach der Krise

- LH Mikl-Leitner im Gespräch mit BGM Elisabeth Allram betr. Corona-Auswirkungen in den Gemeinden.
- Foto: ÖVP NÖ
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Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und VPNÖ-Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner luden 20 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus allen Bezirken Niederösterreichs zu einer Gesprächsrunde ein, um aus erster Hand Erfahrungen aus der Corona-Krise in den Gemeinden auszutauschen.
BEZIRK HORN. Für den Bezirk Horn war Bürgermeisterin Elisabeth Allram aus Brunn an der Wild zu Gast in St. Pölten. Einig waren sich dabei alle Vertreter: Österreich und insbesondere Niederösterreich sind bisher besser durch die Gesundheitskrise gekommen, als viele andere Regionen Europas.
Stimmungbild für Landeshauptfrau
„Um ein Stimmungsbild aus den Gemeinden und Städten zu erhalten, war mir ein gemeinsamer Termin mit Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern aus allen Teilen des Landes wichtig. Alle Bezirke Niederösterreichs waren von Corona-Fällen betroffen. Einige mehr und einige weniger stark – die Maßnahmen im Kampf gegen das Virus hat jedoch alle gleichermaßen getroffen. Eines eint dabei alle Regionen: Die Gemeinden waren durch die zahlreichen Einkaufs- und Hilfsinitiativen Ersthelfer, wenn es darum gegangen ist, die Folgen der Corona-Krise für die Bürgerinnen und Bürger zu minimieren. Nach den gemeinsamen Anstrengungen in der Gesundheitspolitik gilt es nun weiter zusammenzuhalten, um auch die Herausforderungen am Arbeitsmarkt und in der Wirtschaft bestmöglich zu überwinden – nur durch Einigkeit und Geschlossenheit auf allen Ebenen schaffen wir ein erfolgreiches Comeback“, betonte dabei Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.
Investitionspaket
„Um Impulse zu setzen, haben wir als Land Niederösterreich bereits unterschiedliche Maßnahmen gesetzt, zuletzt erst vergangene Woche das Landesinvestitionspaket 2020 – dabei werden heuer 837 Millionen Euro in die Hand genommen und Bereiche wie die Infrastruktur oder die Gesundheits- und Pflegeversorgung investiert. Die Bundesregierung hat diese Woche in enger Zusammenarbeit mit Gemeinde- und Städtebund ein erstes Gemeindepaket geschnürt – der Bund stellt dabei eine Milliarde Euro für kommunale Investitionsprojekte zur Verfügung. Gerade wirtschaftlich spielen die Gemeinden und Städte eine große Rolle für die kleinen und mittleren Betriebe, da investiertes Geld zu einem großen Teil in den Regionen bleibt. All das sind wichtige Puzzlestücke, um schneller aus der Wirtschaftskrise herauszukommen“, so die Landeshauptfrau.
Steuergeld muss treffsicher und zielgerichtet eingesetzt werden
„Konjunkturhilfen müssen zielgerichtet und ergänzend zum Bund erfolgen. Experten wie Christian Helmenstein, Leiter des Economica Instituts für Wirtschaftsforschung, sagen dazu: ‚Halten Sie ihr Pulver noch trocken, diese Krise wird unsere Betriebe noch länger begleiten.‘ Bei jeder Hilfe geht es auch um Steuergeld, dieses muss treffsicher und mit Augenmaß eingesetzt werden. Auch wichtig zu wissen ist, dass Doppelförderungen verboten sind – sie würden also keinem in Not geratenen Unternehmen helfen. Rückblickend ist uns einiges in dieser Krise erspart geblieben – bei uns musste kein Arzt entscheiden, welcher Patient ein Beatmungsgerät bekommt oder nicht. Wir sind nur so glimpflich durch diese Krise gekommen, weil wir eines der besten Gesundheitssysteme haben und unsere Disziplin sowie die gesetzten Maßnahmen effektiv waren“, so VPNÖ-Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner.
Gastronomie trifft es am härtesten
Bürgermeisterin Elisabeth Allram: Die Gastronomie trifft es bei uns momentan am Härtesten „Bei uns in der Gemeinde hat die Nachbarschaftshilfe auch schon vor der Corona-Krise sehr gut funktioniert. Die Wirtshäuser trifft es leider sehr hart, da etwa Feiern natürlich nicht stattfinden können, egal ob Geburtstagsfeiern oder Hochzeiten. Auch jetzt nach dem Hochfahren der Gastronomie holt sich die Bevölkerung ihr Essen ab – nur wenige konsumieren vor Ort“, berichtete Bürgermeisterin Elisabeth Allram aus Brunn an der Wild.
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