Der Traum vom Schwedenhaus

Der Traum vom „Schwedenhaus“ | Foto: Foto: aladomo.de/dpa/tmn
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Die Häuser aus dem Norden können weit mehr als nur putzig sein

Weite Wälder, tiefblaue Seen und dazwischen rote, gelbe oder auch blaue Häuschen mit weißen Einfassungen: Spätestens seit Astrid Lindgren ist das Bild vom Leben in Schweden ein sehr romantisches. Die schwedische Holzbauweise ist aber nicht nur hübsch, sondern auch energiesparend und ökologisch sinnvoll.


Mehr Farbe im Neubaugebiet: Zu Toskana-Villen und Landhäusern gesellen sich immer häufiger bunte Schwedenhäuser. Foto: aladomo.de/dpa/tmn

(APA/dpa). Doch was genau ist eigentlich so ein Haus? Schwedenhaus ist kein geschützter Begriff, sondern bezeichnet lediglich die in Schweden übliche Holzbauweise. In der Regel haben diese Häuser zwei Geschosse, ein flach geneigtes Satteldach und sind auch von außen mit Holz verkleidet. Und natürlich sind sie meist ein bunter Farbklecks im Einheitsbrei der Neubausiedlungen: Schwedenrot ist nach wie vor der Renner unter den Holzfassadenfarben.

Schlichte, klare Formen

Aussagekräftiger als das romantische Klischee vom hübschen bunten Holzhaus ist aber die spezielle Art der Gestaltung und Konstruktion der nordischen Bauweise. Das skandinavische Wohnen zeichnet sich durch Reduzierung und Effizienz aus. Es finden sich selten spektaktuläre Experimente in Gestaltung oder Konstruktion. Die Bauten sollen den Bedürfnissen der Menschen gerecht werden, und viel mehr wird nicht für notwendig gehalten.

Schlichte, klare Formen ohne viel Schnickschnack, sinnvolle Proportionen und eine kompakte Bauweise sind also typisch für die Schwedenhäuser. Da es sich um Holzrahmenkonstruktionen handelt, können die meisten Bauteile vorgefertigt geliefert werden. Das verkürzt die Bauzeit enorm: Je nach Modell lässt sich der Traum vom Schwedenhaus in nur einer bis sechs Wochen erfüllen.

Natürlich legt die Entscheidung für ein Schwedenhaus den Hausbesitzer stilistisch zumindest bei der Fassade ziemlich fest. Wer ein skandinavisches Haus baut, der verzichtet automatisch auf eine Betonung des Individualstils. Innerhalb des Grundrisses sind aber alle Variationen möglich.

Hohe Energieeffizienz

Hauptargument der Schweden­haus-Fans sind längst nicht mehr nur die Optik oder die kurze Bauzeit: In Zeiten von Klimawandel und steigenden Energiepreisen zählt vor allem der Öko-Touch. Nicht nur, dass Holz ein nachwachsender Baustoff ist. Schwedenhäuser schonen vor allem auf lange Sicht den Geldbeutel, weil ihre Bewohner weniger heizen müssen: In den nördlichen Ländern hat man schon viel früher als bei uns über Energieeinsparung nachgedacht. Deshalb sind viele Gebäude sehr energieeffizient.

Die Hülle solcher Holzhäuser lässt sich einfach und wirksam dämmen, weil das Holz selbst mitdämmt, ohne eine Kältebrücke zu bilden. Auch der häufige Verzicht auf einen Keller bringt energiemäßig Pluspunkte. Automatisch mitgeliefert wird die Energieersparnis aber nicht unbedingt. Nicht jedes Schwedenhaus ist ein Passivhaus. Man sollte bei der Bestellung sehr genau festlegen, wie hoch der Energieverbrauch tatsächlich ist.

Auch muss sich jeder Bauherr darüber im Klaren sein, dass Holz als Naturstoff witterungsanfällig ist und daher Pflege braucht. Man muss bei Holzbauten genau beachten, von welcher Seite der Schlagregen kommt, wie stark die Sonneneinstrahlung ist, oder ob das Holz, so wie es verbaut wurde, genügend atmen kann, damit es nicht zu Feuchtigkeitsschäden kommt.

erschienen am 9. September 2009

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