Jazzknödel #101 – mit „Mr Boogaloo“
Charly surft nicht, Costa schon

- Jazz in allen Farben und Formen: „Mr Boogaloo“
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Der Imster Jazzknödel trifft immer wieder ins Schwarze. Auch zum 101. Mal – mit „Mr Boogaloo“.
IMST. Es soll ja Menschen geben, die spielen gerne Krieg. Wie die militanten Rechtsextremen in den Vereinigten Staaten, die vom zweiten Bürgerkrieg träumen. Den nennen sie „Boogaloo“, was ziemlich geschmacklos ist. Auch, weil so andere unverschuldet in Verruf kommen, die nichts mit den Waschln dort drüben zu tun haben wollen.

- Was freut, fällt leicht: Wohl auch einem schweren Piano-Profi wie Stephan Costa.
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Wie die Fünfkopf-Formation „Mr Boogaloo“: Deren Gründer Stephan Costa spielt zwar auch gern, aber eben lieber auf dem Piano als wie auf der Stalinorgel – und dann auch nur das Allerfeinste im kompositorischen Arsenal.
Vom Duft am Morgen
Manches kredenzt der international gefeierte Tiroler beim jüngsten Jazzknödel aus anderer Feder stammend, wie etwa den locker-lässigen „Alligator Boogaloo“ von Lou Donaldson, auf den sich der Name des Quintetts eigentlich bezieht.

- Rockstar-Energie am Saxophon: Romed Hopfgartner
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Vieles aber, was an diesem lauen Donnerstagabend den Imster Gasthof Hirschen füllt, hat Costa selbst komponiert. Unverkennbar ist da stets die eigene Handschrift, was erstaunlich ist bei diesem Reichtum an Variation, die alle Costa-Stücke eint – vom schwelgenden „Walzerle“ hin zum fetzigen „Dancing on a Vulcano“, das Magma zur Lava werden lässt: Fast schon wie Napalm, dieser Groove – obwohl Kaffee eigentlich das viel bessere Früharoma wäre.
Gleichklang statt Gleichschritt
Dem Morgenland-Heißgetränk hatte Tasten-Surfer Costa eh zuvor schon gehuldigt, mit „Es hat Chaffi“. Schwizerdütsch oder nicht, sein Kaffee scheint sowieso alles zu sein: Auch der „Steirer Dreier“, den Romed Hopfgartner als am Saxophon glänzender Urheber herrlich schräg aufbrüht.

- Trommelt lieber ungewöhnlich, aber stets fantastisch: Georg Tausch
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Milch, Zucker und Schnaps gießt Georg Tausch am Schlagzeug hinzu – mit virtuos am Rand trommelnden Stöckerln. Sonst feinfühliger Herzschlag des Abends, ließ zuvor noch Bassist Benni Lampert den Donner für „More Gandhi“ (Costa) rollen, während Martin Ohrwalder (Trompete) sein Fernbleiben mit seinem „Gliding“ entschuldigte. So blieb das Quintett ein Quartett – und dennoch eine echte Wucht.

- Der Mann, dem sich die schweren Bass-Saiten beugen: Benni Lampert
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