Konzertabend mit heimischer Szene
Regionale Potenziale: Hugo & Posch, Wolfi Mayr und „find out“ in der Stadtbühne Imst

- Joel, Daniel und Frank Posch sowie Hugo Gitterle lieferten zu später Stunde ein intensives Set mit starken Songs mit Ohrwurmtauglichkeit.
- hochgeladen von Alexandra Rangger
IMST(alra). Der Februar startete in der Stadtbühne Imst mit einem regional dominierten Programm. Im Mittelpunkt stand die Oberländer Musikszene mit drei Formationen. Den Auftakt machte die Band „find out“ mit Evelin und Peter Juen, Reini Tamerl und Hugo Gitterle. Danach übernahm Bluesman Wolfi Mayr die Bühne, begleitet von Hermann Ranftl und Jürgen Navratil. Zum Abschluss trat der Imster Musiker Frank Posch gemeinsam mit seinen Söhnen Daniel und Joel sowie Hugo Gitterle auf. Zahlreiche Gäste, darunter viele langjährige Wegbegleiter*innen, ließen sich diesen Abend nicht entgehen und füllten die Stadtbühne bis Mitternacht.
„Find Out“: Poetischer Einstieg
Der Einstieg in den langen Abend erfolgte mit Musik von „find out“, der Gruppe rund um die Imster Evelin und Peter Juen an Gesang und Gitarre, die zusammen mit Hugo Gitterle an Percussion und Reinhard Tamerl am Bass ein erzählerisch verwobenes Set boten. Ihre Musik spiegelt eine Mischung aus Folk, Rock und poetisch geprägten Texten bis hin zum vertonten Ovid-Gedicht. „People of the Wood“, „Out of Space“, „Secrets“ – Achtsamkeit in Bezug auf Mensch und Natur und natürlich die Liebe bildet die Basis für die Kompositionen, die das kreative Duo gemeinsam geschaffen hat. Peter Juen holte das Publikum mit kurzen, aber eingängigen Intros in stille Geschichten zum Nachdenken und so blieb beim Zuhören Raum für Nachhall.
Wolfi Mayr: Blues in all seinen Facetten
Wolfi Mayr, ein Name, der in der Tiroler Musikszene ebenso wie in den Blues-Communities über die Jahre zum Synonym für Authentizität und künstlerische Vielseitigkeit geworden ist, nahm das Publikum mit durch die Weiten des Blues und darüber hinaus. Als „Wolfsblues“ ist Mayr, der vor 42 Jahren mit dem Gitarrenspiel begann, bekannt für seine Fähigkeit, die Grenzen des Genres auszuloten – wobei er sie genau genommen längst vollkommen gesprengt hat. Jazz, Rock und Weltmusik sowie seinen speziellen Humor integriert er in die ureigenen Improvisationen. Er zeigt, dass Blues in seiner reinsten Form nicht nur eine Stilrichtung, sondern eine Lebenseinstellung ist. Mit virtuosem Gitarrenspiel und facettenreicher Stimme, die er hörbar immer weiter ausbaut und einsetzt, transportiert Mayr Spontanes, Kreatives und Intensives, das immer wieder über vertraute Akkordfolgen und gewohnte Klänge hinausgeht. Wolfi Mayr verkörpert den Überraschungsmoment live on stage. Welches Instrument er als nächstes ergreift – sei es eine der Gitarren oder die Mundharmonika – entscheidet letztendlich der Moment. Seine Eigenkompositionen thematisieren große Themen wie Frieden, Natur und das Miteinander. Aber auch Klassiker wie Stücke von Django Reinhardt und Thelonious Monk fanden ihren Platz im mittlerweile unerschöpflichen Repertoire. Mit Hermann Ranftl an den Drums und Jürgen Navratil am Bass fügte sich die charakteristische Linie der spontanen, freien Improvisationen, dynamisch zum Gesamten.
„Posch & Gitterle: Von einer Generation zur nächsten“
Frank Posch und Hugo Gitterle sind seit den 1980er Jahren feste Größen der regionalen Musikszene. Mit ihrer Band „Frank ‘n‘ Free“ prägten sie einst die musikalische Landschaft des Oberlands, und ihr Einfluss ist bis heute spürbar. Diesmal standen sie jedoch nicht in einer Retro-Formation auf der Bühne, sondern als „Hugo & Posch“ gemeinsam mit der nächsten Generation: Frank Poschs Söhnen Daniel und Joel. Die beiden Musiker sind längst in die Fußstapfen ihres Vaters getreten und überzeugen sowohl instrumental an Gitarre und Bass als auch gesanglich mit eigenen Kompositionen. Seit Jahren bilden sie mit Frank Posch an Gitarre, Keyboard und Stimme ein eingespieltes Team, das reiche Erfahrung mit frischen Impulsen verbindet. Gemeinsam mit Hugo Gitterle an den Drums präsentierten sie einen Mix aus Melodic Rock, Balladen und Austro-Pop. Einige ursprünglich englischsprachige Songs erhielten als Dialektversion eine neue Note. Zu den Höhepunkten des Abends zählten „Like a Bird“ und „Listen Closely“ – Stücke, die mit feinfühliger Melodik und Emotionen zeitlos berühren. In den Liedern spiegeln sich sowohl persönliche als auch gesellschaftliche Themen nachdenklich bis melancholisch wider: „Bei dir sein“ und „Da bin i dahoam“ thematisieren Verbundenheit und Heimatgefühl, während „Alle gleich“ für Zusammenhalt steht. Das Repertoire verweist nicht nur die musikalische DNA der Familie Posch, sondern auch die Harmonie, die sie verbindet. Stimmlich und instrumental bildet die Band eine Einheit, zu der auch Rhythmus-Legende Gitterle gehört – ein Zusammenspiel, das einmal mehr zeigt, wie Musik Generationen verbinden kann.
Alte Zeiten aufgefrischt und Neues entdeckt
Von der Formation „find out“ über Wolfi Mayr und Band bis zu „Hugo & Posch“ gab der Abend einen Einblick in das kreative Schaffen der heimischen Akteur*innen, deren Durchhaltevermögen und zugleich deren Werdegang. Für das Publikum, das vorwiegend aus jahrzehntelangen treuen Wegbegleiter*innen bestand, bot der Abend mit akustischem Lokalkolorit einen willkommenen Rahmen für Erinnerungen und neue musikalische Eindrücke.
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