Raritäten wurden ein Raub der Flammen
20 Jahre Leidenschaft mit einem Schlag zerstört
HOCHGURGL. Der Großbrand im Top Mountain Motorcycle Museum auf 2200 Metern hinterlässt bei den Besitzern Alban und Attila Scheiber tiefe Spuren: „20 Jahre Leidenschaft wurden mit einem Schlag zerstört. Um 5 Uhr hat mich unser Mechaniker mit den Worten "Attila, der Crosspoint brennt" aus dem Schlaf gerissen. Do is mir s Herz owa gfolln", erinnert sich Scheiber. An die 200 historische Motorräder in der 3000 Quadratmeter großen Ausstellung wurden ein Raub der Flammen.
Hand in Hand gearbeitet
Der lange Anfahrtsweg, frostige Temperaturen, aber auch die Größe des Brandobjektes stellten die Einsatzkräfte vor eine enorme Herausforderung. "Durch den mit 150.000 Liter gefüllten Löschwasserspeicher und Nachschub aus der Beschneiungsanlage war immer Wasser da“, so Alban Scheiber. Eine unübliche Löschart war die hauseigene Schneefräse, mit der wohl das Übergreifen auf die Kirchenkarbahn und das Restaurant verhindert werden konnte. Nicht nur Attila und Alban, sondern auch Sachverständige waren erstaunt, dass somit an beiden Gebäudeteile nur geringer Schaden entstand. Da ein Teil des Erdgeschosses vom Feuer verschont blieb, konnten Motorräder von dort ins Freie gerettet werden.
Der Blick geht nach vorne
Nach Abschluss der Ermittlungen, wo auch die Brandursache im Bereich eines Präsentationsmonitors festgestellt wurde, sind die Aufräumarbeiten voll im Gange. Jedes noch so kleine Teil wird von Experten unter die Lupe genommen und dem Fahrzeug zugeordnet. Der Zustand des Bauwerks muss durch Statiker überprüft und über Abriss und Erhalt entschieden werden. „Der Blick geht nach vorne, das Museum wird auf jeden Fall wieder aufgebaut, Baustart soll etwa Anfang März sein", so die beiden Oldtimerliebhaber. Es ist anzunehmen, dass der Großbrand im neuen Museum ein Teil der Ausstellung sein wird. Auch die Kirchenkarbahn wird unterdessen auf etwaige Schäden geprüft, und wird wohl nach der Seilkontrolle ihren Betrieb wieder aufnehmen.
Größter emotionaler Verlust
Dass jedes hier ausgestellte Fahrzeug, ob unser Eigentum, Leihgaben aus anderen Museum, aber auch von privaten Liebhabern ein unwiederbringliches Unikat ist, und auch mit Geld nicht zu ersetzen ist, das ist uns bewusst.
„Emotional der größte Verlust ist der Lotus 23 B, Baujahr 1963 unseres Vaters. Aus Amerika importiert, drei Jahre restauriert, alles nötige ein und umgebaut, dass wir auch eine Straßenzulassung bekamen, übrig ist nur noch eine verkohlte Karosserie."
Großer Dank an alle
Die Zwillingsbrüder Alban und Attila bedanken sich bei den Einsatzkräften und Helfern. Sie haben ihr Möglichstes getan und alles gerettet, geschützt und geborgen, was auch nur irgendwie möglich war. "Der Zuspruch von Unterstützern aus Nah und Fern ist enorm und gibt uns die Kraft zum Neustart. So gibt es auch schon Zusagen für Leihgaben, die unsere Ausstellungsflächen wieder füllen werden. Das Museum wird in neuem Glanz erstrahlen", sind sich Attila und Alban sicher.
Mehr Nachrichten aus dem Bezirk
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.