Ötzi-Fund ist 30 Jahre her
30 jähriges Jubiläum wird im Ötzidorf gefeiert (mit Video)

Im Ötzi-Dorf in Umhausen wurde ein Jubiläumsfeuer entzündet und die Wegbegleiter Gerichtsmediziner Othmar Gaber, Archäologe Walter Leitner, Pathologe Eduard Egarter Vigl und auch Umhausens Bürgermeister Jakob Wolf erinnerten sich.
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  • Im Ötzi-Dorf in Umhausen wurde ein Jubiläumsfeuer entzündet und die Wegbegleiter Gerichtsmediziner Othmar Gaber, Archäologe Walter Leitner, Pathologe Eduard Egarter Vigl und auch Umhausens Bürgermeister Jakob Wolf erinnerten sich.

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Der Fund der Gletschermumie "Ötzi" jährt sich am 19. September zum 30ten mal. Im Ötzidorf in Umhausen findet am Wochenende ein entsprechendes Jubiläumsprogramm statt.

UMHAUSEN. Der Sensationsfund des "Mannes aus dem Eis" durch das Ehepaar Helmut und Erika Simon jährt sich am 19. September zum 30. Mal. Auch drei Jahrzehnte später sind die Bilder noch präsent, die damals von der Bergung über die Konservierung und schließlich der Überführung nach Bozen über den Globus gingen. Der Star aus der Steinzeit erfreut sich nach wie vor größter Beliebtheit, was auch das enorme Medieninteresse aus allen Herrenländern anlässlich des Jubiläums beweist. Als stimmige Schauplätze für das Erzählen der einzigartigen Geschichte der Zeitzeugen wie Reinhold Messner und Archäologe Walter Leitner dienten dabei das Ötzi-Dorf in Umhausen sowie die Original-Fundstelle in der Nähe des Bergsteigerdorfs Vent. Die Finderin Erika Simon aus Nürnberg konnte zu den Feierlichkeiten aus gesundheitlichen Gründen nicht anreisen, die über achtzig jährige Dame beschreibt das Interesse an Ötzi und die internationalen Interviewanfragen als ungebrochen und erzählt immer wieder gerne, wie sie mit ihrem Mann Helmut den Fund erlebt hat.

Immer wieder neue Erkenntnisse

"Für Wissenschaftler auf der ganzen Welt war dieser Fund ein Blick durch ein offenes Fenster in die Steinzeit in den Alpen. Wir haben so viel Neues von Ötzi gelernt über Kleidung, Ernährung aber auch soziales Verhalten dieser Zeit", fasst Archäologe und wissenschaftlicher Betreuer des Ötzidorfes, Walter Leitner, beim Auftakt der Feierlichkeiten im Ötzidorf zusammen. Man könne auch nicht ausschliessen, dass im Eis neben der Fundstelle noch weitere Fundstücke von Ötzi durch die Schmelze frei gelegt werden könnten. "Heute weiss man genau, wie in so einem Fall die schonendste Bergung laufen würde", so Leitner.
Er bezog sich damit auf das vorher vorgelesene Protokoll der Kriminalpolizei Innsbruck, wobei zu erfahren war, wie unvorbereitet man auf einen prähistorischen Fund war. 

Im Ötzi-Dorf in Umhausen wurde ein Jubiläumsfeuer entzündet und die Wegbegleiter Gerichtsmediziner Othmar Gaber, Archäologe Walter Leitner, Pathologe Eduard Egarter Vigl und auch Umhausens Bürgermeister Jakob Wolf erinnerten sich.
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Kriminalfall konservieren

"Die Mumie hat mich jahrelang kalt gelassen und plötzlich war sie der Mittelpunkt meines Tuns", beschreibt der Konservierungsbeauftragte Eduard Egarter Vigl aus Bozen. Für den Pathologen stellten sich mit seiner Aufgabe, Ötzi zu erhalten und für die breite Öffentlichkeit im Museum "aufzubaren", gleich mehrere Schwierigkeiten. Viren, Bakterien und Pilze können völlig unsichtbar der Mumie zusetzen, neben dem natürlichen Zerfall durch falsche Umgebungstemperatur und -feuchtigkeit. Den größten Aha-Effekt habe er durch die Entdeckung der Pfeilspitze Jahre nach dem Fund gehabt. "Damit wurde Ötzi nicht nur zum größten Fund des 20. Jahrhunderts, sondern auch noch zum Kriminalfall", so Walter Leitner.
Zum Wegbegleiter von Ötzi wurde auch Bergsteiger-Legende Reinhold Messner. Im Rahmen einer Südtirol-Umrundung im Jahr 1991 kam er zufällig zum richtigen Zeitpunkt an der Fundstelle vorbei. „Durch Ötzi haben wir heute ein viel klareres Bild über die Besiedelung der Alpen und wie früh diese schon begonnen hat“, so Messner.

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