75 Jahre auf der Bühne

Auf und hinter der Bühne (hinten v. li.): Luis Auer (Regie), Anita Brabetz, Christine Brecher, Christian Öfner, Walter Eder, Christl Rödlach; Vorne v. li.: Gerhard Ronacher, Maria Wünsche, Stefan Wirtenberger und Irmi Frajo-Apor Klothilde.
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  • Auf und hinter der Bühne (hinten v. li.): Luis Auer (Regie), Anita Brabetz, Christine Brecher, Christian Öfner, Walter Eder, Christl Rödlach; Vorne v. li.: Gerhard Ronacher, Maria Wünsche, Stefan Wirtenberger und Irmi Frajo-Apor Klothilde.
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Seit 75 Jahren schon bewegen sich die Telfer Schauspieler auf den Brettern, die für sie die Welt bedeuten. Rechtzeitig zur Adventzeit wird das Telfer Publikum mit einem neuen Bühnenstück unterhalten.

Mit „Eine schöne Bescherung“ läutet die Volksbühne Telfs den Advent ein. Für eine gelungene Premiere der Weihnachtskomödie von Monika Hirschle wird seit Monaten geprobt. Ab dem 2. Dezember lässt der turbulente Lachschlager die Besucher im Rathaussaal die Hektik vor Weihnachten vergessen, dafür sorgt auch Regisseur Luis Auer.

Turbulent wird‘s auch 2011: Es gilt ein Dreiviertel-Jahrhundert Telfer Theatergeschichte zu feiern. Die „Volksbühne Telfs“ wurde 1936 gegründet!
Theater wurde aber schon viel früher gespielt, das dokumentieren Unterlagen etwa aus dem Jahre 1569. Da wird bereits eine Spieltenne urkundlich erwähnt. Bis 1816 wurden Passionsspiele aufgeführt. Die Spielorte waren im Löwenwirtsanger beim Schöpferwirt (Bruggenwirt) im Stadel beim Gerhartler hinter der ehem. Bäckerei Bergant, da wohnte der Pilatusdarsteller, wie in der gut geführten Telfer Theater-Chronik nachzulesen ist. Ab 1904 spielte bereits der katholische Arbeiterverein im selbst erbauten Vereinshaus in Telfs. Im September 1932 wurde im Vereinshaus von Telfs eine erste Theatervereinigung offiziell gegründet, den Vorsitz hatte Pfarrer Mauracher, Arbeitervereinspräsident des katholischen Arbeiter Vereins Theater Sektion. Emil Härting war dann bei der Gründung 1932 der „Oberleiter“, abgelöst wurde er am 12. Juni 1934 vom neuen Obmann Josef Pöschl vulgo. Lummawendl. Pöschl stand bis 1955 dem Verein vor, läutete auch 1936 die neue Ära ein: Aus dem katholischen Arbeiterverein wurde endlich die „Volksbühne Telfs“. Ab 28. Juni 1955 fungierte Alois Zobl vulgo Sprugger Lois als Obmann und Spielleiter. Er war in seiner Zeit wohl die schillerndste Figur der Volksbühne, dafür setzte er sich neben Beruf und Familie in beispielloser Art ein. In seiner Zeit sind alle Richtungen des Theaters, alle großen Tiroler Dramatiker und alle Lustspielautoren lückenlos und mit großem Erfolg durchgespielt worden. Auch Arthur Thöni war unter den Schauspielern, wie auch Josef Trostberger einmal als Andreas Hofer oder auch Josef Grießer. Eine lückenlose Vereinschronik seit 1955 bis zum heutigen Datum bezeugt das rührige Theater-Geschehen in Telfs. Am 16. Juli 1970 wurde Zobl dann als Landesobmann-Stv. der Tiroler Volksbühnen geehrt (Verdienstzeichen in Silber und Gold und Ehrenzeichen in Gold). Am 11. März 1972, nach eineinhalb jähriger Pause, wurde Johann Wirtenberger zum neuen Obmann gewählt, er selbst brillierte in zahlreichen Stücken in den Hauptrollen und spielte seine Traumrolle mit Fr. Frieda Stecher beim Stück „Der Judas von Tirol“ im Rathaussaal und im Pilatushof mit großem Erfolg. Das große Debüt hatten beide Volksschauspieler fast zeitgleich bei den Volksschauspielen. Ab 16. Mai 1976 leitete Werner Kugler die Geschicke der Volksbühne Telfs. 1983 wurde „Der Judas von Tirol“ im Pilatushof als Freilichtaufführung beim Gerhartler Stadl aufgeführt, ein Highlight in der Geschichte des Vereins und ein weiterer Antrieb für die Mitglieder. Kugler war darüber hinaus seit 1976 als Bezirksobmann, später als Landesobmann-Stv., Verbandskassier und seit 1998 Landesobmann des Landesverbandes Tiroler Volksbühnen und seit 2004 Landesobm. des Gesamttiroler Theaterverbandes.
Nach 27 Jahren wechselte die Führung, Walter Hellbert hat übernommen, übergab die Funktion nach seiner tätigkeitsvollen Regentschaft und unter Standing Ovation. Seit 2009 steht Thomas Kugler, Sohn des früheren Obmannes, an der Spitze des Vereins. Der junge ORF-Radiomoderator lebt die Idee weiter, die Volksbühne Telfs nach allen Seiten offen und der Jugend aufgeschlossen gegenüber zu halten. So hat diese Vereinigung sicherlich auch noch mit 100 Jahren eine Daseinsberechtigung und Akzeptanz im kulturellen Geschehen in Telfs.

Inhalt:
Es ist der schönste Tag im Jahr, das Fest der Liebe und Freude, Heiligabend. Genauso hat es sich Irmgard Eisgruber vorgestellt: die Heizung funktioniert nicht mehr, dafür hat der abgetaute Kühlschrank die Gans ins Schwitzen gebracht. Aus Sparsamkeit hat Vater Reinhold Eisgruber den Baumkauf auf die letzte Minute verschoben und die Spitze passt - natürlich - nicht. Das Lametta vom Vorjahr stellt sich als wenig tauglicher Baumschmuck heraus und die elektrischen Kerzen sorgen für einen gepflegten Kurzschluss. Dazwischen macht sich Nachbarin Frau Mauschler immer wieder mit unangekündigten Überraschungsbesuchen beliebt. Dem nicht genug, Tochter Angelika kommt mit Sohn Klaus-Dieter frühzeitig ins Haus geschneit und will sich scheiden lassen. Kurzum, es ist schon wieder alles so, wie man es sich Heiligabend halt so wünscht…

Aufführungstermine: 6./8./9. und 11. Dezember; Jeweils Telfer Rathaussaal, Beginn immer 20 h.

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