Anonyme Alkoholiker geben Antworten

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Viel mehr Menschen, als man gemeinhin annehmen möchte, sind vom Alkoholismus betroffen. Einer, der seit mehr als 12 Jahren "trocken" ist und sein Engagement für all jene einsetzt, die ihre Sucht noch nicht überwunden haben, ist der pensionierte Sonderpädagoge Willi Kautz aus Imst. Auch er kämpfte jahrelang mit argen Suchtproblemen, bis er eines Tages vor mehr als einem Jahrzehnt beschloss, ein neues, viel wertvolleres leben zu beginnen. Der erste Gang zu den Anonymen Alkoholikern war auch für ihn kein Leichtes, hat ihm aber letztlich geholfen, dauerhaft mit seiner Alkoholkrankheit fertig zu werden. "Alkoholismus ist, wie wir wissen, nicht heilbar. Man kann sich seiner Krankheit aber stellen und mit verschiedenen Strategien verhindern, dass man nicht wieder zur Flasche greift. Die Suchtproblematik geht weit über die bloße stoffliche Abhängigkeit hinaus, sondern betrifft die gesamten Lebensinhalte, auch natürlich die Angehörigen", erzählt Kautz, der mittlerweile als Öffentlichkeitsarbeiter für die AA-Gruppen in ganz Tirol auftritt. Neben den Anonymen Alkoholiker-Gruppen in Imst und Landeck werden auch Gruppentreffen für die Angehörigen organsiert. Jedes Meeting der AA-Gruppen ist von gegenseitigem Erfahrungsaustausch geprägt, dabei werden aber Vorwürfe und Rechfertigungen tunlichst vermieden. "Ganz wichtig ist aber das Eingeständnis, dass man süchtig ist. Es ist auch keine Bedingung, dass man nüchtern ist. Gerade nach einem Rückfall braucht man die Gruppe, um nicht völlig alleine mit seinen Problemen da zu stehen. Wer will, kann zu Beginn auch ein Vieraugen-Gespräch mit einem der Mitglieder führen. Die Anonymität nach außen hin ist aber einer der wichtigsten Grundsätze unserer Arbeit", sagt Kautz. Jeden Montag findet in Telfs ein Treffen der Anonymen Alkoholiker statt, ab 18.30 Uhr trifft sich die Gruppe beim Sozialsprengel in der Kirchgasse 12. Alle Interessierten sind dazu jederzeit herzlich eingeladen.

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