UPDATE - Unwetter 18. Juli
Das große Aufräumen im Bezirk Imst hat begonnen

Die Feuerwehrleute arbeiteten stundenlang, um die dringendsten Schäden zu beseitigen. | Foto: FF Wenns
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  • Die Feuerwehrleute arbeiteten stundenlang, um die dringendsten Schäden zu beseitigen.
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Werden beim Klimaschutz genug Maßnahmen für die Zukunft gesetzt?

Am Dienstagnachmittag zog ein großes Unwetter eine Spur der Verwüstung durch Tirol – auch durch das Tiroler Oberland.

IMST.Seit dem großen Unwetter sind die Feuerwehren des Bezirks, die Straßenmeistereien, die ÖBB und zahlreiche weitere Helfer im Dauereinsatz, um die größten Schäden zu beseitigen. In einigen Orten wurden Dächer abgedeckt, die Stromversorgung unterbrochen und Straßen und Gleise durch umgefallene Bäume blockiert. Die Stromversorgung konnte inzwischen wieder hergestellt werden, nur in der Gemeinde Umhausen kann die Stichleitung Niederthai erst am Freitag repariert werden. Eine Versorgung über Aggregat für den Ortsteil Niederthai wurde bereits am Dienstag errichtet. Die vollständige Wiederinbetriebnahme wird den ganzen Freitag in Anspruch nehmen. Weiterhin gesperrt sind indes zahlreiche Wanderwege, Mountainbikerouten sowie Klettergebiete vorwiegend im Ötztal sowie Pitztal. Besonders großer Schaden ist auch im Wald selbst entstanden. Allein im Bezirk Imst hat das Sturmereignis rund 150.000 Festmeter Schadholz verursacht.

Inzwischen sind die B 186 Ötztalstraße und die B 180 Reschenstraße wieder frei befahrbar. Die Stromversorgung war in einigen Orten in Tirol zum Teil längere Zeit unterbrochen - unter anderem im hinteren Ötztal und dem hinteren Pitztal. Die meisten Gebäude in Ötztal-Bahnhof hatten zwar schon am Dienstag wieder Strom, jedoch legten umgestürzte Bäume in Riedern die 110 kv-Leitung ins Hintere Ötztal lahm.

Am Spielplatz Ötztal Bahnhof entwurzelte der Sturm einen Baum. | Foto: Gemeinde Haiming
  • Am Spielplatz Ötztal Bahnhof entwurzelte der Sturm einen Baum.
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In Silz musste aus Sicherheitsgründen sogar eine Zivilschutzwarnung ausgegeben werden, doch auch hier hat sich die Lage inzwischen beruhigt. Insgesamt 58 Einsätze mussten die Feuerwehren von Silz und der Nachbargemeinden auf Gemeindegebiet abarbeiten.  Vier Gebäude wurden stark beschädigt und vollständig abgedeckt, neun Gebäude mittelschwer und zahlreiche weitere wurden leicht beschädigt. Auch in Wenns, Stams und anderen Gemeinden wurden mehrere Dächer beschädigt bzw. vom Sturm fortgetragen. In Stams brach außerdem die Wasserversorgungsleitung für die Weiler Haslach, Windfang und Thannrain.

Eine Hauptwasserleitung in Stams wurde beschädigt. | Foto: Markus Rinner
  • Eine Hauptwasserleitung in Stams wurde beschädigt.
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Durch die Unterbrechung des Zugverkehrs zwischen Telfs und Imst strandeten 350 Zuggäste in Roppen, darunter auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der sich ausdrücklich bei den Einsatzkräften bedankte. "Wir haben – improvisierend, zumal kein elektrischer Strom, kein Handynnetz und auch keine Festnetztelefonie zur Verfügung standen – versucht, die rund 350 in Roppen gestrandeten Fahrgäste sehr gut zu versorgen – und ich weiß aus zahlreichen Rückmeldungen, dass uns dies sehr gut gelungen ist", so Bürgermeister Ingo Mayr.

Bürgermeister Ingo Mayr (Roppen), Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Vizebürgermeister Günter Neururer trafen aufgrund der Bahnsperre aufeinander. | Foto: Ingo Mayr
  • Bürgermeister Ingo Mayr (Roppen), Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Vizebürgermeister Günter Neururer trafen aufgrund der Bahnsperre aufeinander.
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Die Fahrgäste wurden zum Kulturzentrum und dem überdachten Schulhausplatz gebracht und mit Getränken, Keksen und Obst versorgt. Die ÖBB stellte schließlich einen Schienenersatzverkehr auf die Beine, der die gestrandeten Fahrgäste weiter beförderte. Auch die MitarbeiterInnen der TINETZ arbeiteten unter Hochdruck an der Wiederherstellung der Stromversorgung.

Besonders gravierend waren auch die Schäden in der Gemeinde Wenns. Neben nahezu allen Feuerwehren stand auch die FF Wenns im Dauereinsatz. Um 14:50 Uhr wurde vom Kommandanten der Sirenenalarm ausgelöst. In weiterer Folge kamen im Minutentakt Schadensereignisse und Einsatzmeldungen hinzu. Neben unzähligen Bäumen auf der L16 Pitztalstraße wurde im Bereich „Pillerbach Brücke“ ein PKW von einem Baum erfasst. Die Insassen wurden aus dem Auto begleitet und vom Roten Kreuz betreut, sie blieben aber unverletzt.

Foto: FF Wenns

Neben unzähligen abgedeckten Wohn- und Wirtschaftsgebäuden musste auch die L16 für vier Stunden im Bereich Recyclinghof Wenns komplett gesperrt werden. Sieben Stunden lang war auch die Stromversorgung für die Gemeinde Wenns unterbrochen. Aufgrund der Störungen im Mobilfunknetz, wurde auch die Florianstation für mögliche Einsätze die ganze Nacht besetzt. Nach rund sieben Stunden Dauereinsatz, konnten um 22:00 Uhr alle Schadensereignisse professionell abgearbeitet werden.

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