Grünen begrüßen Entfernung des Imster SS-Denkmals, andere üben Kritik
Das "Schandmal" ist nun bald Geschichte

Das umstrittene Mahnmal für die ermordeten SS-Soldaten am Imster Putzen soll offenbar ersatzlos entfernt werden.
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  • hochgeladen von Clemens Perktold

IMST. Das Imster Mahnmal für die nach Kriegsende ermordeten SS-Soldaten soll nun schleunig entfernt werden. Die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit ist aber weiterhin in der Agenda eine Gruppe von engagierten ImsterInnen.

„Wir begrüßen es, dass das unsägliche SS-Huldigungsdenkmal im Imster Putzenwald nun doch entfernt wird“, kommentiert der grüne Gemeinderat Helmut Knabl die Entscheidung des Imster Bürgermeisters Stefan Weirather, auf das Drängen aus der Zivilgesellschaft zu reagieren. Und spricht dabei vielen Bewohnern aus der Seele. Andere wiederum orten eine Husch-Pfusch-Aktion und wittern einen "Schnellschuss, um aus der Schusslinie zu kommen." Die Gruppe rund um Barbara Stillebacher-Heltschl, welche die Aktion angestoßen haben und nunmehr auch mit der Aufarbeitung der Vorgänge rund um das umstrittene Mahnmal beauftragt wurden, soll also ihrem ursprünglichen Auftrag weiterhin nachkommen..

Kein Blumentopf zu gewinnen

"Wie man es auch macht, ist es falsch. Das Denkmal in dieser Form muss aber weg", so lautet insgesamt der Tenor: „Die Gemeinde tut gut daran, die gesamte NS-Geschichte von Imst endlich bis in die Gegenwart aufarbeiten zu lassen.“
Bereits in der Diskussion rund um die Umbenennung der „Jakob-Kopp-Straße“, so der grüne GR Helmuth Knabl. Betitelt nach einem Nazi-Dichter, waren die Wogen hoch gegangen. Der Kameradschaftsbund pflegte indessen das "Ehrenmal" - dieses steht auf Imster Gemeindegrund am so genannten Putzen - seit vielen Jahrzehnten mit großer Hingabe. Dass hier auf öffentlichem Grund und Boden ein Gedenken an unzweifelhafte Kriegstreiber erhalten wird, bzw. wurde und andererseits kein Andenken an die vielen Nazi-Opfer in der Region existiert, stieß vielen Imstern und Imsterinnen sauer auf. Stadtchef Stefan Weirather erklärte auf Anfrage: "Ich habe mich nun entschlossen, das Mahnmal entfernen zu lassen, weil ich es satt habe, mich ins rechte Eck stellen zu lassen. Ich bin von derartigem Gedankengut Welten entfernt und will unter dieses Kapitel einen Schlussstrich ziehen. Die Aufarbeitung der Imster Geschichte soll aber trotzdem stattfinden und hat weiter den Auftrag der Stadt Imst."

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