"Ein Vogel auf deiner Schulter..." szenisch - musikalischer Abend zum Welthospiztag in Imst

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IMST(alra). Anlässlich des Welthospiztages luden die Hospizgruppen Imst und Tarrenz-Gurgltal am 10.Oktober zu einem Abend mit Schauspielstudenten des Konservatoriums der Stadt Wien und einem Ensemble der NMS Imst. "Ein Vogel auf deiner Schulter..." stand auf dem Programm, heiteres und trauriges für Groß und Klein, ein szenisch-musikalischer Abend, war angekündigt. Annelies Schneider, Regionalkoordinatorin der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft für das Tiroler Oberland, begrüßte an die 300 Gäste im Saal der NMS, zugleich stellte sie auch die tragenden Personen im Hintergrund vor, die ehrenamtlichen Gruppenleiter und die Unterstützer und Sponsoren, die diese Veranstaltung ermöglichten. Caritas Direktor Georg Schärmer stimmte mit seiner Rede, die sich vorwiegend auf die Würde des Menschen als innewohnenden und permanent bedrohten Wert bezog, auf die Inhalte der Hospizarbeit und die Thematik des gezeigten Stückes ein. "Hospiz ist eine Lebensbewegung, eine Botschaft der Zukunft", so Schärmer. Mit seinem Satz "Kunst und das Leben sind wie ein siamesischer Zwilling" war sogleich die Überleitung auf die nachfolgenden Beiträge gegeben. Die Klasse 2mb der NMS, unterstützt durch Lehrer Jürgen Kiechl an der Gitarre bot jeweils zum Auftakt und Abschluss des Abends, thematisch passende Stücke. Vom getragenen "Hallelujah" bis zum beschwingten "Live is life", standen die Lieder in Verbindung zu Leben und Abschied. Hauptprogrammpunkt war eine Inszenierung von acht Schauspielstudenten des Konservatoriums der Stadt Wien, sie hatten sich in den letzten Monaten sehr individuell mit dem Tod als Teil des Lebens auseinandergesetzt und ihre vielfältigen Wahrnehmungen zu einem eigens für den Auftritt in Imst erarbeiteten Stück zusammenfügt. Erklärungsversuche für die Sinnhaftigkeit des Sterbens, das Hinterfragen des Glaubens, Rituale rund um Tod und Trauer aus verschiedenen Kulturkreisen wurden beleuchtet. Ebenso fand sich Raum für lyrische und musikalische Aufarbeitung, aber auch der oftmals so schwer zu fassende Alltag mit dem unmittelbaren Tod im Nebenzimmer, dem Verlust eines Familienmitgliedes wurde dargestellt. Manches war nur angedeutet, vieles stand unausgesprochen und doch präsent im Raum. Der letztendliche Tod und die Zeit des Sterbens davor wurden als sanfter Impuls in der auf Inhalte reduzierten Inszenierung verwendet, der den Zuschauern die Möglichkeit für eigene Gedanken und Erfahrungen offenhielt. Die jungen Studenten, allesamt im letzten Studienjahr hatten unter der Begleitung von Karoline Exner, Verantwortliche für die Studiengangsleitung, das Stück mit viel Arbeitseinsatz und unentgeltlich erarbeitet und aufgeführt. Im Anschluss an die Aufführung konnten sich Interessierte über die umfassende Tätigkeit der Hospizgruppen und die Aufgaben im Ehrenamt informieren. Mit zahlreichen Veranstaltungen in den nächsten Monaten, mit Vorträgen, Kunst und Workshops setzt die Tiroler Hospizgemeinschaft sichtbare Schritte, mit denen dem Tod, achtsam und bewusst, mehr Raum in unserem Leben gegeben werden soll.

Schauspielstudenten: Maria Mund, Maria Strauss, Jakob Egger, Andreas Gaida, Stanislaus Dick, Rebekka Reinholz, Elisa Merkens, Burak Uzuncimen

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