"Ertüchtigung des Fischbestandes"

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Mehr als 160.000 Äschen wurden vergangene Woche am Inn zwischen Kufstein und Prutz ausgesetzt. Flussbotschafter Toni Innauer (nomen est omen!) legte dabei ebenso Hand an, wie Markus Schröcksnadel, der Obmann des Tiroler Fischereiverbandes und Christoph Walder vom WWF.
"Vor vielen Jahren wurden mehr als 30 verschiedene Fischarten gezählt, nun sind noch drei Arten vorhanden. Grund dafür sind die Flussverbauungen und natürlich die Kraftwerke, die durch den Schwallbetrieb den Inn eintrüben und damit den Fischlaich enorm behindern", erklärte Walder beim Aussetzen in Roppen. Bachforelle, Regenbogenforelle und die Äsche seien noch durchgängig vorhanden, ansonsten müsse man den Inn als schwer beeinträchtigtes Gewässer betrachten, so der WWF-Experte. Lokal kommt aber auch ein besonderes Kaliber von Fisch vor, nämlich der so genannte Donaulachs, der eine durchaus stattliche Größe erreichen kann. Ein weiteres Hauptproblem bei der Fischpopulation ist der so genannte Gletscherschlick. Der Schmutz auf den Gletschern landet letztlich im Inn und trübt ihn zusätzlich ein. Die Kosten für das "Äschen-Projekt", das vor 12 Jahren gestartet wurde und nun seit sieben Jahren intensiv vorangetrieben wird, werden vom Tiroler Fischereiverband getragen, Zuschüsse des Landes gebe es und auch ein Interreg-Projekt zwischen Nord- und Südtirol wurde vor einem Jahr ins Leben gerufen. Toni Innauer meinte: "Ich bin ein passionierter Fischer, zudem betrachte ich meine Aufgabe auch als Erhaltung eines Kulturgutes. Nicht zuletzt soll der Inn und seine Umgebung auch den kommenden Generationen als Lebensraum erhalten werden."
Dem Aussetzen der Äschensetzlinge geht viel Arbeit voraus. Die Fische müssen gefangen und deren Eier abgestreift werden. Dann wird der Nachwuchs in der Fischzucht in Thaur aufgezogen und nach einem Jahr in die Freiheit entlassen. Dies ist deshalb nötig, um den freilebenden Fisch in dieser Form zu erhalten. Eine Domestizierung, also eine künstliche Zucht, sei für diesen Zweck nicht geeignet. Zahlreiche freiwillige Helfer engagieren sich für den Inn und das Projekt. Eine Absage an Kraftwerke am Inn erteilt der WWF. Christoph Walder dazu: "Das geplante Regionalkraftwerk Mittlerer Inn wird von uns definitiv abgelehnt, weil dafür das ohnenhin geschädigte Gewässer noch weiter beeinträchtigt wird. Nachdem man 300.000 Euro in die Revitalisierung dieses Abschnittes investierte, wäre das dazu nötige Ausbetonieren des Flussbettes mehr als kontraproduktiv." Auch in den kommenden Jahren soll die Äsche im Inn weiter vermehrt werden. Dank WWF, Fischereiverband und Flussbotschafter Innauer dürfte dies auch gelingen.

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