Vernetzungstreffen Klima- und Energie Modellregion
Europas höchstgelegenes Photovoltaikkraftwerk im Pitztal

Eine große Photovoltaik-Anlage liefert Energie für die Gletscherbahnen. | Foto: Foto: Egger
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  • Eine große Photovoltaik-Anlage liefert Energie für die Gletscherbahnen.
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Unlängst trafen sich energieinteressierte Gemeindevertreter der KEM – Klima- und Energie- Modellregion Imst, um sich am Dach Tirols beim Frühstück im Café 3440 über Themen
Energieeffizienz und Klimaschutz auszutauschen.

PITZTAL. Vertreter aus neun Gemeinden konnten sich über nachhaltige Aktivitäten der Pitztaler Bergbahnen informieren. „Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema bei den Bergbahnen Pitztal, denn wir leben und wirtschaften mit der Natur“, so Bernhard Füruter, Manager und Büroleiter bei den Pitztaler Gletscherbahnen. Er gab Einblicke zu nachhaltigen Maßnahmen der Gletscherbahnen, allem voraus die Sicherung von Arbeitsplätzen, die gleichfalls der Sicherung der bäuerlichen Existenz dient, denn 95 Prozent der Mitarbeiter stammen aus dem Tal selbst.
Auch der Versuch nachhaltiges Schneemanagement zu betreiben, wurde erläutert - erhalten statt produzieren ist die Idee. Der stündlichen Bustakt, Firmenbusse für Mitarbeiter, die Nutzung regionale Ressourcen wie Lebensmittel (Pitztal Regional), Baumaterialien, heimische Firmen, aber auch technische Projekte wie die „Sunna-Alm“ am Rifflsee, die in Passivhausbauweise errichtet wurde, die e- Ladestationen an der Talstation des Gletscherexpresses, sowie die beeindruckende Photovoltaikanlage bei der Bergstation.

Großer Einsatz

Diese PV- Anlage wurde bereits 2011 geplant und 2014 innerhalb von einem kurzen Zeitfenster von rund 2,5 Monaten erbaut. Die Umweltanwaltschaft wurde vom Beginn an eingebunden und die Forderung nach Anpassung an das Gelände begründet die besondere, organische Form.
Der Bau erfolgte unter großen Anstrengungen wegen der Höhe auf über 2840 Metern. „Ohne den immensen Einsatz der eigenen Mitarbeiter der Gletscherbahnen, die mit Eifer hinter dem Projekt standen, wäre die Realisierung wohl nicht möglich gewesen“, so Florian Jamschek, Planer der Anlage und inhaltlicher Leiter der Veranstaltung, dessen Begeisterung für das Projekt ansteckt. „Es handelt sich um ein Pionierprojekt, das besondere technische Lösungen erforderte, die das Projekt seiner Zeit verhältnismäßig teuer machte und eine Amortisation wohl erst nach etwa 17 Jahren verspricht. Nur die Überzeugung der Familie Rubatscher machte die Umsetzung möglich. Heute würde der noch effizientere Bau einer solchen Anlage sich in wesentlich kürzerer Zeit rechnen.“
Die 6000 m2 Modulfläche steht auf 100 m2 Bodenfläche. Die Höhe beträgt ca. 7 bis 8 Meter, damit sie im Winter schneefrei bleibt, die Neigung dient dem Abrutschen des Schnees. Mit ein Megawatt Leistung kann ein Drittel des Gesamtenergieverbrauchs der Bergbahnen gedeckt werden, denn am Gletscher ist der Ertrag fast 40 Prozent höher als im Tal. Da die Energieproduktion zeitlich optimal mit dem Verbrauch übereinstimmt, die Lifte laufen tagsüber, wenn die PV produziert, muss kaum Strom ins öffentliche Netz eingespeist werden.

Teams in allen vier Gemeinden

Die KEM – Leiterin Gisela Egger erläutert die Kräfte, die im Pitztal neben den Bergbahnen nachhaltigen Rückenwind versprechen. In allen 4 Gemeinden wurden Energie– Teams verankert, die mit der KEM und der KLAR! Pitztal - Klimawandel Anpassungsregion - Projekte umsetzen. Mit beim Treffen dabei war auch Michael Metzler, Nachhaltigkeitsmanager der CLAR – Clean Alpine Region, ein Projekt des TVB Pitztal. Das Regionalmanagement Imst, bei dem alle Fäden zusammenlaufen, unterstützt mit Leader- Projekten und dem RWP - Regional Wirtschaftliches Programm Pitztal, der langjährig etablierte Naturpark Kaunergrat muss hier natürlich auch genannt werden.

Eine große Photovoltaik-Anlage liefert Energie für die Gletscherbahnen. | Foto: Foto: Egger
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