TschirgArt Jazzfestival 2023
Großer Beifall für Thomas Stipsits und sein Feinschmeckermenü „Delikatessen aus Stinatz“

Kabarett vom Feinsten und viel Musik bot ein großartiger Thomas Stipsits dem begeisterten Publikum.
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  • hochgeladen von Alexandra Rangger

IMST(alra). Für Feinschmecker des Kabaretts war es eine sensationelle Woche – nach Josef Hader servierte Thomas Stipsits in Höchstform dem Imster Publikum eine Portion „Delikatessen aus Stinatz“. Die Zutaten dafür sind „Quasi ein Best Of“ aus allem, was das wandlungsfähige Multitalent bisher auf die Bühne gebracht hat. Rund 1.000 Fans genossen die einmalige Performance und feierten den sympathischen Kabarettisten, der zudem an Gitarre und Gesang begeisterte, mit Standing Ovations.

Mit seinen Geschichten ist Stipsits nicht nur im südburgenländischen Kleinod Stinatz zu verorten – vielen dürfte er auch aus der Vorstadt bekannt sein – genau gesagt, jener Serie, in der die „Vorstadtweiber“ für Action sorgen und er einen Scheidungsanwalt spielt oder aus dem sonntäglichen Tatort. In Imst präsentierte Thomas Stipsits einen Mix aus fünf vorangegangenen Soloprogrammen als herrlich sättigendes und humorgewürztes Menü. Aufgewärmt wirkt in seiner Show nichts – denn das Landleben in all seiner trügerischen Idylle ist zweifelsohne zeitlos verwertbar und gut für ständig neue Lacher. Seine Geschichten haben etwas Vertrautes – auch in Tirol kennt man den Wertekodex des gehobenen Mittelstandes oder wie es Stipsits bezeichnet, die Dreifaltigkeit des Wohlstands, die aus Thujen, Zaun und Waschbetonplatten besteht. Auch die Forderungen nach einem ansprechenden Freizeitangebot in Form eines Schwimmbades sind nachvollziehbar, besonders aus dem Munde eines fast pathologischen Griechenland-Fanatikers, wie ihn Stipsits verkörpert. Sommeraffin und dennoch der besinnlichen Zeit zugetan ist er ohnehin: „Der August ist herrlich – das ganze Land riecht nach Lebkuchen und Sonnenmilch.“ Kirchliche Blockbuster wie Ostern und Weihnachten handelt er ebenso eindrücklich ab wie sternenschmelzende Liebesgefühle und Marotten, die anfänglich „liab“ dann nach aufgebrauchter Romantik nur noch „deppat“ sind.

Bester Humor, garniert mit viel Musik

Seinen detailverliebten Blick auf die schrulligen Eigenheiten mancher ProvinzbewohnerInnen bringt er nicht nur in treffsicheren Worten zum Ausdruck. Mühelos füllt er jede Rolle aus – Dialekt, Stimmfarbe, Gestik, Mimik – ob gesprochen oder gesungen. Er ist viele und er ist sie voll und ganz!
In der Pubertät griff Stipsits zur Gitarre und sie liegt ihm mittlerweile professionell in der Hand. Seine musikalischen Qualitäten bestimmen einen großen und publikumswirksamen Teil des Programms. Ob er als Kind der 80s die Hits dieser Ära seiner Tochter als Kulturgut vermittelt, um sie vor allzu viel Taylor Swift zu retten, ob er die Weihnachtssongs diverser Austropop-Stars aufgreift oder kroatische Volkslieder mit Melancholie auflädt – Grönemeyer, Wanda, Eros Ramazotti und vor allem Gabalier haben in Thomas Stipsits ein Back-up gefunden, das jederzeit in allen Facetten einspringen kann. Die Mischung aus Pointen geladenen Texten und bis aufs äußerste zugespitzt dargestellten Erkennungsmerkmalen trieb das Publikum in einen regelrechten Stimmungshöhenflug. Der Kabarettist lieferte ein Feuerwerk an lustigen Episoden, schrulligen Persönlichkeiten und fantastisch-komisch-amüsanten Neuinterpretationen bekannter Songs. Bemerkenswert und sehr unterhaltsam ist auch die Fähigkeit des Kabarettisten, jede Reaktion, jeden Zwischenruf aus dem Publikum – und davon gab es viele – in das Programm mit einzubauen. Selbst auf einen Zuruf mit Pointenklau kontert er schlagfertig und cool: „I kriag wenigsten a Geld dafür, aber du kriagst nix.“ Dieser Mann ist im Moment und der besondere Witz pulsiert lebendig und wunderbar erfrischend, auch abseits festgelegter Inhalte.

Herzhaft und wohldosiert

Das Oberländer Publikum hat er nicht zuletzt durch seine sprachliche Anpassung eingenommen. Den heimischen Dialekt mit viel „sch“ in Imst und knackigem „k“und Co. hat Stipsits drauf so wie das Verständnis für manch tiefsinnige, regional typische Aussagen. „Was isch?“ bedeutet unmissverständlich „Es freut mich sehr dich kennenzulernen!“ – weiß er dank Teammitglied und Skilehrer Markus aus Tirol. Exakt diesen speziellen innigen und klaren Humor liebt das Publikum – Stipsits vermittelt in direkt und nah mit viel Sympathie ins Publikum und umso herzhafter und ausgelassener wird gelacht. Grund dafür gab es jede Menge – das Programm und auch der Kabarettist waren durchgängig auf einem humorgeladenen Höhenflug und dafür gab es zurecht tosenden Beifall und Standing Ovations.

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