Ortsreportage Arzl im Pitztal
Luxusnester als Lockmittel für Graureiher
Den Graureiherpärchen, die den Ausbau des Gewerbegebiets verhindern, hat man neun "Ausweichnester" gebaut.
ARZL IM PITZTAL. Eigentlich wäre die Erweiterung des Gewerbegebiets Arzl um weitere zwei Hektar Fläche schon im Örtlichen Raumordnungskonzept fixiert und beschlossene Sache gewesen, doch dann entdeckte man bei einer neuerlichen naturschutzrechtlichen BegutachtungGraureiher, die sich ausgerechnet im Erweiterungsgebiet angesiedelt hatten.
Und so wurde der Umwidmung von der Naturschutzbehörde schon vor vielen Monaten ein Riegel vorgeschoben. Doch nun ist zumindest eine Möglichkeit zur Klärung der "Besitzansprüche" in Sicht: Denn in Zusammenarbeit mit Ornithologen hat die Gemeinde im vergangenen Herbst Nester in unmittelbarer Nähe zum Gewerbegebiet errichtet, von denen man nun hofft, dass die Graureiher sie anstelle der alten Brutstätten annehmen werden.
Kunstwerke als Lockmittel
Geflochten wurden die insgesamt zehn Nester von Korbflechterin Judith Schuchter, auf den Bäumen angebracht schließlich von Baumpfleger Armin Mavc, der die Nester anschließend mit Fichtenreisig füllte. Außerdem soll auf den Flechtwerken ausgebrachte Kalkfarbe dafür sorgen, dass die Graureiher die mit "Vogelkot" verzierten Gebilde eher annehmen.
Ob tatsächlich alle fünf Graureiherpaare ausgesiedelt werden müssen, damit die zwei Hektar Fläche zu Gewerbegebiet umgewidmet werden kann, steht noch in den Sternen beziehungsweise muss mit dem Landesumweltanwalt abgesprochen werden. In den nächsten Wochen wird sich zumindest zeigen, ob das Vorhaben überhaupt auf Zustimmung der demnächst brütenden Vögel trifft.
Die Gemeinde Arzl im Internet
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