Megabaustelle: Ein Tunnel im Tunnel wird gebaut

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Begonnen hatte alles mit feinen Rissen in der Galerie "Fallender Bach" bei Starkenbach. Nun steht eine Sieben-Millionen-Sanierung an. ASFINAG-Pressesprecher Alexander Holzedl erklärt: " Im Rahmen einer Routine-Überprüfung stellten unsere Mitarbeiter die zunächst scheinbar winzigen Schäden fest. Bald war aber klar, dass es sich dabei um unverhersehbare Verschiebungen in der Geologie handelte und Handlungsbedarf bestand." Bei näherer Betrachtung zeigte sich nämlich das ganze Ausmaß der Schäden: Die gesamte Galerie wurde um sieben Zentimeter in Richtung Inn verschoben, Stahlbewehrungen wurden dadurch durchtrennt und Risse bis zu acht Millimeter traten auf. Als Sofortmaßnahme wurde die Galerie mit Baumstämmen auf der gesamten Länge gestützt, dazu wurde ein Monitoringsystem installiert, das auch kleinste Bewegungen registriert. Dies war jedoch allzu sensibel eingestellt worden und schlug auch dann Alarm, als sich kleine - thermisch bedingte - Bewegungen einstellten. Zudem wurden 15.000 Kubikmeter Erdmaterial ober der Decke abgetragen, um das Bauwerk zu entlasten. Projektleiter Karl Praxmarer weiß: "Wir müssen nun quasi einen Tunnel im Tunnel bauen und eine Innenschale mit einer Dicke von 50 Zentimetern betonieren, die natürlich auch entsprechend bewehrt ist. Zudem müssen wir die Fundamente verstärken und zahlreiche andere, kleinere Maßnahmen ergreifen." Die Zahlen zum Sieben-Millionen-Sanierungsfall lesen sich eindrucksvoll: 8000 Kubikmeter an Beton wird gebraucht, 4000 Quadratmeter müssen beschichtet werden und 1200 Tonnen Stahl wird verbaut. Insgesamt müssen 20.000 Kubikmneter an Aushub bewegt werden, ein großer Teil davon wurde in einen Lawinendamm eingebracht. Praxmarer weiter: "Die bisher offene Galerie wird nun komplett eingehaust, vor allem aus statischen Gründen. Vor Weihnachten wollen wir den Verkehr in beiden Richtungen wieder frei fließen lassen, im Frühjahr folgen dann noch weitere notwendige Arbeiten, die den Verkehr nur mehr punktuell beeinflussen werden. Derzeit wird 24 Stunden am Tag und sieben Tage in der Woche gearbeitet, um die Sanierung so schnell wie möglich abzuschließen. Die ASFINAG-Vertreter streuen der Behörde, in diesem Fall der BH Landeck Rosen, sämtliche naturschutzrechtlichen Verfahren wurden in Rekordzeit abgewickelt.

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