Messen für schönes Wetter bei der Fasnacht in Imst am 15. Februar

Kopie von Komitee im Fasn Haus 1 | Foto: Foto: Schöffthaler
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Über 1.000 Mitwirkende beim Imster Schemenlaufen am Sonntag, 15. Februar 2009

Alles hofft natürlich auf ein schönes Fasnachtswetter, wir haben dafür schon einige Messen bei den Kapuzinern bezahlt, schmunzelt der Imster Fasnachtsobmann Uli Gstrein. Kein Wunder, denken doch viele Imster mit Schrecken noch an die Regenfasnacht in den Fünfzigerjahren.

IMST (HS). Damals, am 24. Februar 1957, hatte König Winter (dabei gab es sogar den Fasnachtswagen Winterkönig von Richard Peng Eisenrigler) noch einmal ein kräftiges Lebenszeichen gegeben und am Fasnachtsmorgen über 30 Zentimeter Schnee über Imst ausgebreitet. Anschließend schüttete es wie aus Kübeln.

Regenfasnacht im Jahr 1957
Die 57er-Fasnacht ist als wahre Regenfasnacht in die Annalen eingegangen. Davor bleibt hoffentlich die heurige Imster Fasnacht verschont. Sie findet auf jeden Fall statt, egal bei welchem Wetter. Die Imster sind jedenfalls voller Optimismus nicht nur, was das Wetter betrifft. Die Fasnacht wird sicher wieder ein traumhaftes Erlebnis mit rund 890 Maskierten, die dank dem Einsatz auch vieler Frauen ihre Kostüme und Masken mit viel Liebe und Engagement pflegen. Besonders die Wagenbauer-Mannschaften haben in den letzten Monaten Übermenschliches geschafft. Obmann Gstrein: Es gab und gibt einen gewaltigen Einsatz an Arbeit und Material.

Sieben große Fasnachtswagen mit besonders interessanten und originellen Themen (die natürlich bis zum Samstag vor der Fasnacht geheim bleiben)
werden zu sehen sein. Für so manche Imster unbemerkt, haben schon vor Wochen in der Stadt Probefahrten mit Fahrzeugen stattgefunden, um die Dimensionen vor Ort testen zu können.

Ob auch diesmal wieder das eine oder andere Vordach daran glauben muss, weil ein Fasnachtswagen sonst nicht schliaft, kann man nicht sagen. Uli Gstrein mit Augenzwinkern: Da wird alles ausgereizt bis auf den letzten Zentimeter, Kettensägen werden auf jedem Wagen mitgeführt. Eines ist jetzt schon sicher: Einige Leitschienen an der Umfahrungsstraße müssen weichen.

Zur Sache 1
Imster Fasnachts-Splitter

>> Nur ja keinen Regen: Das ist der Stoßseufzer der Imster Fasnachtler beim Blick auf den 15. Februar. Deswegen hat das Komitee vorsorglich einige Messen bei den Kapuzinern bezahlt. Und auch die Hexen machen Nägel mit Köpfen: Letzten Freitag zogen die Männer der Hexenbande unter Hexemuater Bernhard Gritsch hinauf zum Hexekreizle. Der Zweck der Wallfahrt: Es wurde um gutes Fasnachtswetter gebetet. Selbstredend, dass dabei auch der verstorbenen Fasnachtler gedacht und das Hexenlied gesungen wurde.

>> Imster Fasnachtsmarsch: Gesungen wird momentan zu vielen Gelegenheiten in Imst der Imster Fasnachtsmarsch, komponiert von Franz Treffner. Nur mit dem einen Schönheitsfehler: Die meisten singen eine Passage vollkommen falsch. Denn während es im Originaltext (ist im neuen Fasnachtsbuch) heißt: ... Und kannt me nimme Fasnacht gieh`n, na war döis Leb`n nimmer schien!, singen die meisten nache war döis Löibe halb sou schian! Zurück wieder zum Original also!

>> Verärgerter Wernfried Poschusta: Zusammengestutzt wird die Imster Fasnacht derzeit von einem Imster (Tarrenzer) Künstler, der stinkbeleidigt auf die Fasnachtsobrigkeiten ist: Wernfried Poschusta. Der Grund: Von ihm ist (fast) nichts im neuen Fasnachtsbuch. Dabei, so verteidigt er sich, hat er seit Jahrzehnten Fasnachtswagen und Laberabilder gemalt. Meist zum Spottpreis, wie er sagt. Jetzt aber ist aus damit. Poschusta: I mal für die Imschter Fasnacht überhaupt nichts mia, lei mia für die Tarreter und Wenner! Vom Komitee aus weist man hin, dass sein Name bei der Aufzeichnung der Fasnachtsmaler im Buch sehr wohl genannt ist. Mehr (ein Foto z. B.) aber gab es nicht. Heiße Diskussionen und gegensätzliche Meinungen in Imst löste naturgemäß auch die Gestaltung des Imster Fasnachtsplakates aus.

Zur Sache 2
Übers Ziel geschossen

>> Originell sind immer wieder die vielen Aufzugwagelen bei der Fasnacht. Doch manchmal kann man beim Bauen doch etwas übers Ziel schießen. Bei so mancher Gruppe der Sackner und Spritzer ist das Aufzugwagele zu groß geraten. So groß, dass mancher sogar als Fasnachtswagen eine gute Figur gemacht hätte. Das aber darf nicht sein. Das Komitee ist prompt mit harter Hand eingeschritten und hat die beanstandeten Vehikel zusammenstutzen lassen.

Fasnachts-Rasta
IMST.
Keinen Wechsel zu den Rastafari hat Karl Charly Schrott, Kassier der Imster Fasnacht, vollzogen. Er bleibt der Imster Fasnacht natürlich treu. Beim Einfädeln der Einführlarven 2009 wurde Schrott aber mit den dafür bestimmten Fäden beworfen, woraus sich der Rasta-Charly ergab. Das Einfädeln gehört zu den aufwändigen Arbeiten hinter den Kulissen eines Großereignisses wie der Imster Fasnacht. Zwei Teams mit jeweils zehn Leuten hatten drei Abende alle Hände voll zu tun.

Kopie von Komitee im Fasn Haus 1 | Foto: Foto: Schöffthaler
rasta | Foto: Foto: HDF
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