Musikkapelle St.Leonhard feiert 100 Jahre!

Die Musikkapelle St. Leonhard um 1911. | Foto: Privat
  • Die Musikkapelle St. Leonhard um 1911.
  • Foto: Privat
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Die Musikkapelle St. Leonhard wurde im Jahr 1911 gegründet. Sie verfügte in den ersten Jahren ihres Bestehens, anders als andere Kapellen im Tal, noch nicht über eine einheitlihe Tracht. Lediglich ein Foto aus den Jahren um 1920 zeigt, dass zu diesem Zeitüunkt die Kapelle mit einer einheitlichen Uniform ausgerückt ist.

Der Musikausschuss in den 30er Jahren setzte sich aus zwei Vertretern der Kirche, zwei Vertretern der Fraktion und vier Mitgliedern der MK zusammen. Sämtliche Musikinstrumente und Musikalien gehörten ausschließlich der Fratkion. Im März 1930 wurden folgende Beschlüsse gefasst:

- Die MK hat in erster Linie zur feierlichen Umrahmung von kirchlichen Festen zu dienen und darf auf keinem Fall zu Tanzunterhaltungen musizieren.

- Jugendliche unter 16 Jahren haben, wenn in Gasthäusern musiziert wird um 21 Uhr nach Hause zu gehen.

- Werden Instrumente vom Inhaber aus eigenem Verschulden eschädigt, so hat dieser für den Schaden selbst aufzukommen.

Am 26. Mai fand die letzte Sitzung vor Beginn des zweiten Weltkrieges statt. 1947 wurde Wiedergründung der MK St. Leonhard beschlossen.

Im Tätigkeitsbericht von 1962 ist von 27 aktiven Musikanten, 57 durchgeführten Proben und 15 absolvierten Ausrückungen zu lesen.

1971 begann es dann bei der MK so richtig zu kriseln. Bei der Jahreshauptversammlung wurde über den Weiterbestand der Musikkapelle diskutiert. Erst ein Jahr später kam es zu einer Neugründung.

In den folgenden Jahren gab es immer wieder Höhen und Tiefen, bis die Musikkapelle schließlich 1977 endgültig aufgelöst wurde.

Die derzeit bestehende Musikkapelle ist unmittelbar aus der 1978 gegründeten Jugendmusikkapelle St. Leonhard hervorgegangen. Der nunmehrige Ehrenobmann Helmut Neururer, sowie Altkapellmeister Franz Santeler und Gem-Rat Friedrich Kirschner, beide bereits verstorben, nahmen sich dieser Sache an und motivierten die zehn Jungmusiker, welche ihre Ausbildung noch in der 1977 aufgelösten alten Kapelle erfahren durften, weiterzumachen. So konnte der bisherige Ausbildner Franz Santeler als Kapellmeister gewonnen werden.

1982 dann die erste Auslandsfahrt der Kapelle nach Frankfurt. Kapellmeister bei diesem Ausflug war Dir. Franz Schennach, der zu dieser Zeit für die Kapelle sehr viel Aufbauarbeit geleistet hatte und die ersten Musikanten zum bronzenen Leistungsabzeichen geführt hat. 1983 veranstaltete die MK nach einer über zwanzigjährigen Pause ein "Blochziachn". Ein alter Brauch wurde wieder entdeckt.

Nach verschiedenen Krisen innerhalb der Kapelle, legte nach zehnjähriger Tätigkeit KPM Franz Santeler sein Amt nieder.

Es benötigte viel Fingerspitzengefühl um im Herbst 1988 Anton Margreiter als neuen Kapellmeister vorstellen zu können. Der damalige Ausschuss beschloss im Jahr 1990 eine neue Tracht, die Pitztaler Tracht, anzuschaffen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte diese nur die rote Ausgehuniform.

Im Jahr 1991 wurde die Kapelle mit einer großen Aufgabe betraut. Sie durfte zum ersten Mal in St. Leonhard das Bezirksmusikfest zum 80. Bestandsjubiläum ausrichten.

Das Jahr 1994, eines der größten Erlebnisse der Musikanten von St. Leonhard, in dem die MK für drei Tage nach Eupen in Belgien zum Tirolerfest geladen wurde. Im Herbst 1995 fan der erste Live-Auftritt im ORF statt.

Bereits 1994 übernahm Hubert Rauch die musikalische Leitung da Margreiter aus gesundheitlichen Günden sein Amt zurücklegen musste.

Seit November 2001 leitet nun Direktor Friedl Bubik aus Mils die Musikkapelle, als vierter Kapellmeister.

Im Jänner 2009 konnte sie mit großem Stolz ihr neues, modernes eingerichtetes Problokal beziehen.

In den vergangenen 33 Jahren hat sie bei zahlreichen kirchlichen Anlässen, wie Prozessionen, hl. Messen u.v.m. teilgenommen. Sie ist seit 1978 insgesamt 774 Mal ausgerückt.

Die Musikkapelle St. Leonhard besteht zur Zeit aus 52 Mitgliedern, zwischen 11 und 49 Jahren.

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