BI Feldringer Böden beriet über die eigene Zukunft und die der Region
"Naturschutz liegt im öffentlichen Interesse"

Nachdem sich die MitstreiterInnen der BI Feldring bei einem Ausflug auf die Karrer Alm über die bisher erzielten Erfolge freuen durften, ist jetzt der Blick auf die Zukunft gerichtet. | Foto: Estermann
  • Nachdem sich die MitstreiterInnen der BI Feldring bei einem Ausflug auf die Karrer Alm über die bisher erzielten Erfolge freuen durften, ist jetzt der Blick auf die Zukunft gerichtet.
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KARRES. Bei der letzten Sitzung vor der Sommerpause bildete die Frage der grundsätzlichen Ausrichtung der Bürger-Initiative "Feldringer Böden" den Schwerpunkt der Diskussion.
Es war erkennbar, dass mit dem Rückzug der Betreiber aus dem Projekt Feldringer Böden - Schafjoch nicht gleichzeitig auch das Ende der Bürger-Initiative gekommen sei. Einerseits will man wachsam bleiben, da die Betreiber jederzeit mit einem neuen Antrag das Projekt wieder aktualisieren könnten, andererseits möchte man das Potential von mehr als 17.000 UnterstützerInnen nicht ungenutzt lassen.
BI-Sprecher Gerd Estermann: "Ich persönlich sehe die Möglichkeit, die derzeit positive Stimmung in Fragen des Naturschutzes und die guten Kommunikationsmöglichkeiten mit unseren UnterstützerInnen konstruktiv einzusetzen, um auch dem Naturschutz das Gewicht von öffentlichem Interesse zu verleihen. Dieser Begriff wurde und wird oft missbraucht, um die wirtschaftlichen Interessen einiger weniger durchzusetzen. Nicht selten werden so Gemeinde- bzw. Bürgermeisterwünsche durchgedrückt und einer politisch motivierten Klientelpolitik zu Lasten von Natur und Umwelt Tür und Tor geöffnet."
Allerdings möchte man die eigenen Ressourcen nur sehr sparsam und gezielt einsetzen. "Wir wollen keinesfalls eine Art Verein oder andere institutionalisierte Anlaufstelle für Umweltprobleme sein. Dafür gibt es bereits etablierte Einrichtungen wie die Umweltanwaltschaft oder die alpinen Vereine. Unsere Stärke liegt in der schnellen Mobilisierung von vielen Menschen, wenn es um deren Lebens- und Umweltqualität geht. Eine Bewegung verliert sehr schnell ihre Kraft und Glaubwürdigkeit, wenn sie zur Institution wird," so Esterman.
Aus diesem Grund will man sich sowohl geographische als auch inhaltliche Beschränkungen auferlegen. Der Schwerpunkt der Aktivitäten wird weiterhin im Tiroler Oberland liegen. Die Anliegen müssen eine gewisse Größenordnung haben und in unmittelbarem Zusammenhang mit Natur- und Umweltschutz stehen. Um das zu gewährleisten, steht die Bürger-Initiative in enger Verbindung mit der Umweltanwaltschaft.

Gegen die Gletscherehe

Estermann weiter: "Diese Bedingungen werden zurzeit von einem Projekt erfüllt, gegen das der Österreichische Alpenverein federführend mobil macht, die sog. "Gletscherehe Pitztal - Ötztal". Ohne zwingende wirtschaftliche Notwendigkeit ist die Zerstörung einer großen Fläche sensibler Gletschergebiete geplant. Wie so oft geht es auch hier nicht nur um einen Zusammenschluss, sondern um eine massive Ausweitung der Pistenkilometer. "Höher, weiter schneller" lautet offensichtlich die Devise, die wir uns in Zeiten von Klimawandel und Gletscherschwund nicht mehr länger leisten können und wollen. Wir werden unseren Partner ÖAV mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützen.
Ab Herbst wollen sich die Männer und Frauen rund um Estermann auch wieder intensiv der Einrichtung von Schutzgebieten widmen. Um eine Unterschutzstellung von Feldringer Böden und Schafjoch zu erreichen, bedarf es der Zustimmung der Grundeigentümer, um die sie sich verstärkt bemühen werden. Natürlich müssen auch die wirtschaftlichen Interessen der Bauern dabei Berücksichtigung finden.
"Daneben streben wir eine Eingliederung der fast gänzlich naturbelassenden Seitentäler (des Nedertales) "Wörgetal, Mittertal und Längental" in das Ruhegebiet Stubaier Alpen an. Dieses ließe sich nach unserer Einschätzung auch touristisch als "Naturpark" in einer Ökoregion Kühtai-Hochoetz vermarkten", so Estermann abschließend. Motivation und Einsatzbereitschaft der Mitstreiter- und UnterstützerInnen sind jedenfalls ungebrochen. Nach den erzielten Erfolgen ist auch ein gewisser Optimismus angebracht.

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