Zusammenschluss Hochoetz-Kühtai
Rauher Wind weht Projektbetreibern entgegen

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SILZ (ps). Die vergangenen Freitag in Silz veranstaltete Gemeindeversammlung zum Thema Skigebietszusammenlegung Hochoetz und Kühtai ließ erwartungsgemäß die Wogen hochgehen. Bereits vor dem Eingang in den mit 400 Personen gefüllten Gemeindesaal wurde man von Gegnern, die auf einem Riesentransparent ihren Unmut kundtaten, empfangen. Nach der Projektpräsentation von Thomas Maier und Franz Kircher von der Planungsfirma ILF und Gemeinderat Wilhelm Mareiler nutzten vorwiegend Gegner die Möglichkeit, ihre Zweifel und Befürchtungen vorzutragen. Dabei ging es um die geplante Lokalität auf dem Schafsjoch, die grundsätzliche Frage nach der Sinnhaftigkeit, zumal man nie eine konkurrenzfähige Größe mit den Skiriesen zusammenbringen werde. Auch die Dauer der Gondelfahrt von Hochoetz bis ins Kühtai, die mit 50 Minuten um 20 Minuten länger dauert als mit dem Bus, wurde diskutiert. Der aus dem Mehraufkommen des Verkehrs zu befürchtende Kollaps, egal ob in Oetz oder im noch ruhigen Sellraintal, könnte aus dem Naherholungsgebiet ein Staugebiet machen, so die Befürchtung mancher Silzer.

Zielgruppe Familien erreichen

Für die Befürworter traten der Betriebsleiter der Kühtaier Bergbahnen, Philip Haslwanter, und Landtagsabgeordneter Mario Gerber vor das Mikro. Sie sehen die Zusammenlegung als wirtschaftliche Notwendigkeit für die Region Kühtai und Hochoetz. Auch ein Landwirt, der Mitglied der Agrar Feldring-Faltegarten ist, meldete sich als Befürworter. Für ihn würde der Zuschuss, den er zu erwarten hätte, eine finanzielle Entlastung für seinen Bergbauernhof bedeuten. 
Einige konstruktive Vorschläge hatten aber auch die Gegner zu bieten, zumal auch ihnen das wirtschaftliche Wohl der Region Kühtai und Hochoetz ein Anliegen ist. So sprach sich eine Wanderführerin für die Zielgruppe der Familien aus und die dementsprechende Erweiterung des Angebotes für Anfänger und kleine Kinder. Es stellte sich bei Gesprächen mit vielen skeptischen Silzern heraus, dass eine Erweiterung des Angebotes grundsätzlich begrüßt werde und man nicht gegen die Touristiker kämpfen wolle, allerdings bräuchte es eine kreativere Lösung als eine Erweiterung der Liftanlagen.
Spätestens nach der Einstellung der Bauarbeiten am Pitztaler Gletscher, die sich als Mahnmal manifestiert haben und der unter Beschuss geratenen Skiehe Ötztal und Pitztal zeigte sich, dass Liftfusions-Projekte nicht mehr unter dem besten Stern stehen. Den Projektbetreibern des Zusammenschlusses Hochoetz und Kühtai weht also bis auf Weiteres ein rauher Wind entgegen, bevor eine Umweltverträglichkeitsprüfung überhaupt begonnen hat. Die Silzer Bürger sehen zu einem großen Teil rot, der Gemeinderat ist jetzt in der Verantwortung.

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