Riesenwirbel um Tiroler Grußformel

Foto: Tiroler Versicherung
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"Griaß di" - so begrüßt man sich in Tirol. Das Recht, den Gruß auf Papier und Stoff zu vermarkten, hat sich aber nun eine deutsche Firma gesichert und fährt auch gleich mit schweren Geschützen auf. Dem Ötztaler Webdesigner Philipp Reindl, er betreibt nebenbei auch einen Online-Shop mit T-Shirts samt dem besagten Aufdruck, flatterte unlängst ein Anwaltsschreiben ins Haus, in dem er aufgefordert wird, die entsprechenden Produkte innerhalb von drei Tagen aus dem Shop zu entfernen und in Zukunft die Grußformel aus seinem Sortiment zu entfernen. Reindl sieht die Sache gelassen, will sich aber auch nicht so ohne weiteres geschlagen geben: "Ich habe den Slogan auf 'Griaß enk' abgeändert, damit ist die Sache vorerst für mich erledigt, denn der T-Shirt-Verkauf ist für mit nur ein Spaßprojekt, das nebenher läuft." Mittlerweile hat sich aber auch die Wirtschaftskammer bei Reindl gemeldet und erklärt, dass man samt Anwalt gegen den fragwürdigen Markenschutz vorgehen will. Die Kammer will der deutschen Firma eine Frist von sieben Tagen einräumen, um das Patent zurück zu legen. Auch die Tiroler Versicherung ist von dem seltsamen Patentstreit betroffen. Schon im Jahr 2004 wurde eine Imagekampagne gestartet, die "Griaß di"-Broschüren wurden in einer Auflage von 100.000 Stück gedruckt, dazu wurden diverse andere Werbemittel eingesetzt. Marketingleiter Martin Reiter gibt sich kämpferisch: "Ich kann über die Vergabe von derartigen Patenten nur den Kopf schütteln. Die EU-Markenschützer in Alicante (Spanien) werden sich die Dinge nochmals genau überlegen müssen. Wir lassen jedenfalls 2000 weitere "Griaß di"-Exemplare drucken und werden sich umgehend aktiv verteilen. Einer eventuellen Klage sehen wir gelassen entgegen." Das Patent auf den Tiroler Gruß war übrigens zum Spottpreis zu bekommen. Gerade mal 900 Euro mussten die Deutschen berappen, um nun via Anwalt Geld einzutreiben...

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