Hochwasser Pitztal
Schäden in Ritzenried und St. Leonhard durch Pitze und Muren

In St. Leonhard gingen beim Hochwasser auch drei Muren ab, die teilweise Straßen und Wege überschwemmten. | Foto: Gemeinde St. Leonhard
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  • In St. Leonhard gingen beim Hochwasser auch drei Muren ab, die teilweise Straßen und Wege überschwemmten.
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Die Schäden im Pitztal betragen mehrere Millionen Euro und betreffen neben den Uferverbauungen auch Wege, Straßen und Felder. Die  L 16 Pitztalstraße ist nach wie vor gesperrt. Eine Umfahrung ist über die L 243 Jerzener Straße möglich.

JERZENS / ST. LEONHARD. Neben dem Ötztal laufen auch im Pitztal die Aufräumarbeiten auf Hochtouren. Dort hat es allen voran die Gemeinden St. Leonhard und den Ortsteil Ritzenried in Jerzens getroffen. "Ich hab heute mit alten Leuten geredet, die haben gesagt, so etwas haben sie noch nie erlebt. Es gibt massive Schäden im Gemeindegebiet. Viele Uferverbauungen wurden weggerissen, drei Muren sind heruntergekommen. Die Rückhaltebecken haben zwar gehalten, aber es sind Gemeinde-, Forstwege und die Landesstraße betroffen. Auch viele Felder wurden überflutet", zählt der Bürgermeister der Gemeinde St. Leonhard, Elmar Haid auf. Es seien allein vom Wasserbauamt für die Arbeiten zwei Millionen Euro an Kosten veranschlagt, dazu kämen noch Arbeiten wie Beckenräumungen, sieht sich Haid mit mehreren Millionen Euro Schadenssumme konfrontiert.

LRin Astrid Mair beim Lokalaugenschein in St. Leonhard mit Bürgermeister Elmar Haid.  | Foto: Land Tirol / Christanell
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In der Nachbargemeinde Jerzens wurden zum Glück ebenfalls keine Häuser beschädigt – bis auf einen kleinen Wassereintritt in einen Keller –, aber auch hier schlitterte man knapp an einer Katastrophe vorbei. Denn die tosende Pitze riss nahe dem Siedlungsbereich Ritzenried die Ufermauer weg, die direkt an der Gemeindestraße entlangführt. "Jetzt wird einmal mit großen Wasserbausteinen ein Provisorium errichtet und erst wenn der Wasserstand es zulässt, vermutlich Ende Oktober, wird dann die Pitze verbreitet und ein Deckwerk errichtet", skizziert Bürgermeister Johannes Reinstadler die bevorstehenden Reparaturarbeiten. Auch hier rechnet man mit einer Schadenssumme im Millionenbereich, inklusive jener Schäden, die die Pitze bereits im Juli in Ritzenried angerichtet hatte.

Sicherheitslandesrätin Astrid Mair machte sich am Mittwoch, ein Bild vor Ort im Pitztal. „Heute wurde das Pitztal und allen voran die hauptbetroffenen Gemeinden Jerzens und St. Leonhard besichtigt und auch hier gilt es zu betonen: Die Einsatzkräfte haben während stets und vor allem während der kritischen Stunden hervorragend zusammengearbeitet und leisten nach wie vor eine top Arbeit, wenn es um die Aufräumarbeiten geht. Vor allem gilt es, die Geschieberückhaltebecken wieder frei zu bekommen sowie die Schäden an den Infrastruktureinrichtungen, hauptsächlich Straßen und Wege, schnellstmöglich zu beheben“, betonte LRin Mair.

LRin Astrid Mair beim Lokalaugenschein in Jerzens - mit Bürgermeister Johannes Reinstadler und Mitarbeiter des Wasserbaus.  | Foto: Land Tirol / Christanell
  • LRin Astrid Mair beim Lokalaugenschein in Jerzens - mit Bürgermeister Johannes Reinstadler und Mitarbeiter des Wasserbaus.
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Die Bezirkshauptmannschaft Imst als zuständige Katastrophenschutzbehörde hat zur bestmöglichen Erhebung der Lage einen Assistenzeinsatz durch das Bundesheer angefordert – primär auch, um die Versorgungsflüge im Ötztal durchzuführen. Dabei wurden unter anderem Lebensmittel und Unterstützungen für die Feuerwehr in das Tal transportiert.

Pitztalstraße zwischen Wenns und Jerzens weiterhin gesperrt

Zwischen Wenns und Jerzens ist die L 16 Pitztalstraße derzeit noch gesperrt – eine Umleitung ist über die L 243 Jerzener Straße möglich. Aktuell starten in dem gesperrten Bereich die Arbeiten einer Spezial-Tiefbaufirma, die eine Spritzbetonsicherung installieren, um die Straße ehestmöglich wieder für den Verkehr freigeben zu können. Die Arbeiten werden voraussichtlich einige Tage in Anspruch nehmen. Im Ortsteil Ritzenried (Jerzens) hat die Pitze – der Hauptfluss im Pitztal und Innzufluss – die Landesstraße L 16 darüber hinaus zeitweilig durch Unter- und Überspülungen unpassierbar gemacht, weshalb sie bis gestern, Dienstag, gesperrt war. Mittlerweile ist die Straße einspurig geöffnet und das Pitztal für den Verkehr durchgehend erreichbar.

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