Bischof Hermann Glettler besuchte das Imster SOS-Kinderdorf
Schulterschluss von Kinderdorf und Diözese

Bischof Hermann Glettler, SOS-Leiter Wolfgang Katsch und Viktor Trager (v.l.) wollen die Kooperation vertiefen.
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Mit Bischof Hermann Glettler wurde unlängst ein prominenter Gast im Imster SOS-Kinderdorf begrüßt, der auch inhaltlich Einiges im Gepäck hatte.

IMST. Das Imster Kinderdorf wird derzeit um zwei weitere Häuser erweitert - ein Symbol dafür, wie der Aufgabenbereich steigt und ein Hinweis auf die große Nachfrage in der Kinder- und Jugendbetreuung. Beim Besuch von Bischof Hermann Glettler und dem SOS-Geschäftsleiter Wolfgang Katsch wurde das Thema ausführlich erörtert und es wurde eine noch engere Kooperation zwischen der Caritas und dem Gmeinerwerk beschlossen. "Wir müssen den Kindern eine Lobby geben und dabei auch neue Gestaltungsmöglichkeiten denken", so Glettler und Katsch unisono. Dabei soll es zu mehr Mitbestimmung der Kinder kommen, die betreut werden müssen. "Hier ist ein Paradigmen-Wechsel, der schon in der Jugendsynode vor zwei Jahren in Rom formuliert wurde, umzusetzen. Wir müssen einen sozialen Innovationsschub vorantreiben, der vor 70 Jahren mit Hermann Gmeiner schon einmal stattgefunden hat. Auch in der heutigen Zeit müssen wir mehr Flexibilität zeigen und den Kindern viel mehr Stimme geben", so Bischof Glettler weiter. Wolfgang Katsch ergänzte: "Uns liegen Studien vor, nach denen die Familien in Tirol immer mehr unter Druck geraten. Das Familiengefüge zerbricht oft sehr schnell, auch Krankheiten, Finanznöte und andere Faktoren spielen eine Rolle. Wir vom SOS-Kinderdorf bieten verschiedenste Hilfen an, darunter auch die ambulante Familienarbeit, wo wir mobil zu den betroffenen Familien kommen. Auch telefonisch (147) und online gibt es rund um die Uhr 'Rat auf Draht'. Rund 100.000 Anrufe und eine Million Zugriffe auf die Website pro Jahr sprechen in Österreich eine deutliche Sprache", meinte Katsch. Gemeinsam will nun das Kinderdorf und die Kirche die Bemühungen um Kinder in der Krise und Familien in Not vorantreiben, natürlich ist in dem Prozess auch die Jugendwohlfahrt integriert. Dabei will man sich keine Konkurrenz schaffen, sondern zusammen die Soziallandschaft in Tirol bearbeiten. Glettler ergänzte: "Es geht auch darum, die neuen Gesichter der Armut zu erkennen, Kinder nicht als Objekte zu verwalten, sondern als Subjekte wahrzunehmen. Unser Leitfaden dafür ist die Jugendsynode." Dass auch das Kinderdorf diesen Gedanken ernst nimmt, zeigt das Imster Modell auf. Hier wird in regelmäßigen Sitzungen des "Kinderparlamentes" der monatliche Plan über die Gestaltung der Freizeit, bzw. des Dorflebens gemeinsam abgestimmt - die Kinder und Jugendlichen legen dabei selbst Regeln und Aktivitäten fest.

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