TschirgArt Jazzfestival 2015 mit Arturo Sandoval&Band und Christoph Pepe Auer&Band

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IMST(alra). Christoph Pepe Auer eröffnete den Konzertabend am Freitag mit einem anspruchsvollen und spannenden Programm. Die Bassklarinette, der Auer Töne, Hauch- oder Klappengeräusche entlockte war nur eines von mehreren Instrumenten, die der Jazzmusiker beherrscht und gemeinsam mit seiner Band in einem imposanten Klangerlebnis vereinte. Eigenkompositionen mit genügend Raum für Soloparts, aber auch gänzlich neu interpretierte Coversongs einiger 90er Jahre Hits, zeugten vom Kreativpotential des Klangforschers Pepe Auer, der das Farbspektrum des Jazz um so manche neue Nuance erweiterte. Akkordeon, Drehleier, Cello, Piano, Saxophon und auch das Pepephon trafen sich im Programm, das sich rund um die neue CD "Songs I like" bewegte. Ganz offensichtlich ließ sich das Publikum gebannt auf die innovative Klangreise ein, die etwas länger als geplant verlaufen durfte, da Richard Galliano aus tourtechnischen Gründen kurzfristig abgesagt hatte.

Nach etwas mehr als einer Stunde betrat Arturo Sandoval mit seinen fünf Musikern als Hauptact des Abends die TschirgArt Bühne.
Mit Sandoval ist es dem Artclub gelungen einen der ganz großen Stars der Musikwelt nach Imst zu bringen. Der mit Grammies überhäufte 65-jährige gilt als facettenreiches Musikgenie, seine begehrten Europa Konzerte sind rar gesät und gerade deshalb war der Zwischenstopp in Tirol eine kleine Sensation, die sich durchaus ein größeres Publikum verdient hätte. Beim TschirgArt Jazzfestival bewies der brilliante Trompeter seinen unglaublichen Tonumfang, der sich teilweise fernab vom vorstellbaren Notenrepertoire bewegte. Wohldosierte Improvisation vertiefte seine Qualität Stimmungen und Farben im variantenreichen Spiel zu kreieren. Diversität zeigte Sandoval im mühelosen Wechsel von der Trompete an die Tasten oder Percussions, aber auch seine Stimme brachte er teils sanft, teils akrobatisch zum Einsatz - zweifelsohne ein Ausnahmetalent auf vielen Ebenen. Stilistisch fanden sich jazzige Nummern, temperamentvolle Latin-Klänge, aber auch anmutige Balladen im Programm wieder. Sandoval und seine Band bewiesen sich als präzise Techniker, die perfekt aufeinander eingespielt waren. Marius Preda, beeindruckte mit seinem leidenschaftlich-virtuosen Spiel am Cimbalom. Der Song "Every day I think of you", Sandovals Hommage an seinen Mentor Dizzy Gillespie, brachte Gänsehautfeeling in den Glenthof. Mit sanfter Stimme und ebenso weicher Sprache an der Trompete, spürte man die tiefe musikalische und emotionale Verbundenheit der beiden Genies bis in den letzten Ton. Gegen Ende des Konzertes wechselte Sandoval für eine Nummer an den Flügel, die Bühnenbeleuchtung tauchte gemeinsam mit seinem gefühlvollen, tiefen Spiel den Glenthof in eine rosafarbene Klangwelt. Momente die das Publikum mit absoluter Stille honorierte und sichtlich genoss, bevor der große Abend mit einem durch und durch rhythmisches Finale seinen Ausklang fand.
Weitere Termine und Info zum TschirgArt Jazzfestival Imst unter: www.artclubimst.at

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