Imster Jazzknödel #103
Von Sinfonia, dem zweiköpfigen Drachen

Für sich virtuos, gemeinsam faszinierend: Alois Eberl und Anna Lang als Duo „Sinfonia de Carnaval“, zu Gast beim jüngsten Jazzknödel in Imst | Foto: Matt
16Bilder
  • Für sich virtuos, gemeinsam faszinierend: Alois Eberl und Anna Lang als Duo „Sinfonia de Carnaval“, zu Gast beim jüngsten Jazzknödel in Imst
  • Foto: Matt
  • hochgeladen von Manuel Matt

IMST. Gemeinhin gibt's Wyvern, Lind- und Tatzelwürmer: Alles eine Frage der Beine und Flügel, wenn es um die genaue Klassifizierung echsenartiger Fantasiegeschöpfe geht. Was aber einen echten Drachen ausmacht, ist das, worauf er sitzt: Auf Gold etwa, wie der schnaubende Smaug – oder eben auf musikalischen Schätzen, wie „Sinfonia de Carnaval“.

Baroque Pop mit Effektfülle

Hinter dem klingenden Namen verbergen sich Anna Lang und Alois Eberl, die mit insgesamt vier Beinen, aber mit schönsten Schwingen beim festlich angehauchten 103. Jazzknödel im Imster Gasthof Hirschen gelandet sind – mitsamt ihres jüngsten Albums „Sweeping Dragon“, das fantastische Geschichten zu erzählen weiß: Ganz ohne Worte, aber mit vielen Effekten aus kleinen Zauberboxen.

Stimme, Akkordeon, Posaune: Was eint, ist das Können, das Gefühl von Alois Eberl. | Foto: Matt
  • Stimme, Akkordeon, Posaune: Was eint, ist das Können, das Gefühl von Alois Eberl.
  • Foto: Matt
  • hochgeladen von Manuel Matt

Raffiniert eingesetzt, verfremden, vervielfachen sie das reichhaltige Eberl-Spiel an Akkordeon, Posaune und Mikrofon, während die Technik auch die außergewöhnliche Lang’sche Cello-Kunst umgarnt, was manche Klänge hervorbringt, an die ein Johann Sebastian Bach wohl nie zu träumen gewagt hätte.

Es schnaubt, es schnarrt, es singt, das Cello von Anna Lang – ein purer Genuss. | Foto: Matt
  • Es schnaubt, es schnarrt, es singt, das Cello von Anna Lang – ein purer Genuss.
  • Foto: Matt
  • hochgeladen von Manuel Matt

An ihnen, an den Kompositionen und ihrer innewohnenden Dramaturgie hätte der alte Meister aber wohl durchaus Gefallen gefunden: Sofern er sich wie das begeisterte Publikum einlassen würde auf die Magie, auf die sich aufbauende, pompöse Komplexität, das schwelgende Pop-Gewand und die entfesselnden Befreiungsschläge, die in mitreißender Schlichtheit münden, die nahezu an Garagenrock denken lassen. Sagenhaft, was ein Drache alles kann, sei er Lind- wie Tatzelwurm – oder der krönende Jahresabschluss einer beherzten Konzertinitiative.

„Sinfonia de Carnaval“ im Internet
Mehr Nachrichten aus dem Bezirk

Charly surft nicht, Costa schon
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.