Imster Buabefåsnåcht
Von Sturm und Drang auf junge Imschter Art

1938 gingen die Großen der Jugend bei ihrer Buabefåsnåcht schon zur Hand: Davor waren die Larven aus Papier und die G’wandle aus Stofffetzen. | Foto: Fotos: Fåsnåcht Imst/Vaja
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  • 1938 gingen die Großen der Jugend bei ihrer Buabefåsnåcht schon zur Hand: Davor waren die Larven aus Papier und die G’wandle aus Stofffetzen.
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Irgendwann hatten die Imster Buabe das Warten satt – und das war der Anfang der Buabefåsnåcht.

IMST. Wenn die Erwachsenen etwas tun, wundern sich die Kinder – und ahmen's nach. Nicht anders war und ist das bei der Imster Fåsnåcht, die der Jugend von alters her schon so manche Flausen in den Kopf gesetzt hat.

So empfunden hat das zumindest die einstige Lehrerschaft, die ihr Leid der Schulchronik von 1829 anvertraute: Hinsichtlich dessen, dass den Kindern der Stadt am Tag der Fåsnåcht schlicht und ergreifend nichts beizubringen ist. Da soll keine Strenge und kein Ernst geholfen haben – nur die Kapitulation vor der Begeisterung und das Gewähren eines Ferientags.

Nehmen, was da war

Sonst hätten sie wohl auch einfach geschwänzt, die Buabe, die schon früh damit angefangen haben dürften, an ihrer ganz eigenen Fåsnåcht zu werkeln: In Form von Maskenläufen, gänzlich unorganisiert und unabhängig voneinander in verschiedenen Teilen der Stadt, sei's etwa die Lehn-, die Schuster- oder die Floriangasse.

Davor hat's eigentlich noch Kinder-Schemenlaufen geheißen, erst 1938 folgte offiziell der Name Buabefåsnåcht: Der Eifer war aber schon immer derselbe. | Foto: Fåsnåcht Imst/Vaja
  • Davor hat's eigentlich noch Kinder-Schemenlaufen geheißen, erst 1938 folgte offiziell der Name Buabefåsnåcht: Der Eifer war aber schon immer derselbe.
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Von den kunstvoll geschnitzten Holzlarven, die heute die Buabefåsnåcht dem großen Schemenlaufen so ähneln lassen, waren die Maskierungen aus der wilden Vorzeit wohl auch noch recht weit entfernt: Das bunte Treiben baute auf Papier, auf selbstgeschneiderte G’wandle aus Stofffetzen – und nicht zuletzt auf unbändige Begeisterung, die nicht warten konnte auf das Erwachsenwerden und das Mitgehen bei der großen Fåsnåcht.


Helfen, weil's eh nicht hilft

1938 berichtet der Tiroler Anzeiger dann von einem jugendlichen Umzug, organisiert vom Fåsnåchtskomitee: Ganz ähnlich der Buabefåsnåcht von heute, nur hat's damals noch nicht so geheißen. In enger Anlehnung an das große Vorbild, das drei Tage zuvor stattfand, zogen 46 Buabe am 20. Februar durch die Stadt, übten sich im Gangle und wasserten mit großer Freude ihre Lehrer ein.

Das einst so genannte Kinder-Schemenlaufen war da dann schon in der Tradition willkommen, während die alten Fåsnåchtler den Nachwuchs nach Kriegsende wieder vermehrt unter ihre Flügel nahmen, um Originalität zu wahren. Seit 1983 wird die jugendliche Herzensangelegenheit ganz offiziell als Buabefåsnåcht bezeichnet – und gilt wie die große Fåsnåcht als Imster Großereignis.

Die Imster Fåsnåcht im Internet

Die anstehende Buabefåsnåcht als Sonderthema

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Einer, der noch von der Buabefåsnåcht 1938 erzählen kann:

s’Gangle der beiden Schwetz-Buabe, damals 1938
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