Tarrenzer Paracycler etabliert sich nach hartem Training in der Weltspitze
Weltmeisterpodest und Olympia-Quali für Alex Gritsch

Ein Top-Athlet: WM-Bronze für Alex Gritsch und die Olympia-Qualifikation. | Foto: Foto: SWPix/Whitehead
16Bilder
  • Ein Top-Athlet: WM-Bronze für Alex Gritsch und die Olympia-Qualifikation.
  • Foto: Foto: SWPix/Whitehead
  • hochgeladen von Clemens Perktold

Alex Gritsch sitzt im Rollstuhl. Das hindert ihn aber nicht, im weltweiten Spitzensport mitzumischen. Nun hat er bei der WM  in Portugal Bronze erreicht und sich damit für die Para-Olympics in Tokio qualifiziert.

TARRENZ. Es waren harte Jahre, die Alex Gritsch nach seinem schweren Verkehrsunfall im Jahr 2005 durchleben sollte. Er musste sich mit einem Leben im Rollstuhl anfreunden. Ein Schlüsselerlebnis im Jahr 2007 brachte aber die große Wende für den Tarrenzer. Sein Freund Erwin Vögele, Pressesprecher bei der Tiroler Polizei, meinte, dass er "kein fauler Hund sein soll und sich einen Sport auswählen" solle. Naheliegend war das Handbike und Gritsch begann zu trainieren.

Erste Erfolge

Bald wurden erste Erfolge sichtbar und das Handbike von der Stange hatte ausgedient. Mentor Vögele und Christian Trois vom Gasthaus Harlander in Imst luden 15 Freunde und Gönner zum Steakessen ein, mit der Auflage dass jeder einen Tausender einstecken solle. "Das war wirklich ein berührender Moment, als alle ihre 1000 Euro auf den Tisch legten und sich sogar noch weitere Sponsoren meldeten", blickt der engagierte Polizist zurück. Damit war das renntaugliche Handbike, vorwiegend aus Kohlefaser hergestellt, finanziert und es taten sich neue sportliche Ufer auf. Das Training wurde professionalisiert und erste Staatsmeister-Titel und andere Erfolge stellten sich ein. Mittlerweile ist auch der Top-Trainer Michael Flir ins Boot geholt worden und Gritsch trainiert nach strengem Plan und kit einem eisernen Willen.

Voller Rennkalender

An die 16 bis 20 Rennen pro Jahr absoviert er und leistet dabei schier Unmenschliches. Man stelle sich vor: Bei der WM-Fahrt hat er mit seinen Armen rund 40 Minuten mit 230 Watt die Pedale bewegt. Das bringen so manche Sportler nicht mit ihren gut trainierte Beinen zustande. 
"Ich bin natürlich sehr glücklich, dass ich nun die WM-Bronze geschafft habe und mich damit auch für die Olympiade in Tokio qualifizieren durfte. Ich will auf jeden Fall unter die ersten Fünf kommen und bin voll motiviert", freut sich der Ausnahmeathlet. Als zweifacher Staatsmeister, Europameister und Dritter der WM hat er natürlich gute Chancen sich im Spitzenfeld bei den olympischen Bewerben zu platzieren. Die Daumen halten auf jeden Fall das gesamte Dorf Tarrenz mit der Sportunion, dazu Gattin Anja und viele Freunde und Gönner, allen voran Erwin Vögele und Michael Flir.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.