Bin da, Bevölkerung zu schützen

Visualisierung | Foto: Foto: IKB

Der Rietzer Bürgermeister Gerhard Krug: Natur lässt sich nicht eingrenzen, das kann ich mir nicht vorstellen

Die wasserrechtliche Vorprüfung ist positiv, melden die Innsbrucker Kommunalbetriebe AG zum Projekt-Fortgang Innkraftwerk Telfs. Unbeeindruckt davon, bleibt der Rietzer Bgm. Gerhard Krug bei seiner Ablehnung.

RIETZ (lage/mg). Der WWF spricht sich vehement gegen den Bau des Wasserkraftwerkes nahe der Grenze zwischen Telfs und Rietz aus. Käfer und Wasservögel sind bedroht, ihnen wird durch die Aufstauung des Inns wertvoller Lebensraum geraubt, wie es von Seiten der Umweltschutzorganisationen heißt. Die Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB) und die Gemeindewerke Telfs, verweisen auf die behördliche Prüfung: Laut dieser wasserrechtlichen Vorprüfung gibt es keine grundsätzlichen Bedenken aus wasserökologischer Sicht gegen das Projekt, der gewählte Standort eignet sich dank seiner günstigen Geländeverhältnisse sehr gut für ein Wasserkraftwerk.
Diese positive Stellungnahme ermuntert die Projektwerber, das Projekt weiter zu bearbeiten und die Kosten für die Detailplanung auf sich zu nehmen. Damit geht das Kraftwerk nach der Sommerpause in die Detailplanung, in einem Jahr sollen die Einreichpläne für die endgültige Prüfung im Landhaus vorgelegt werden. Die Detailplanung wird ca. zwei Jahre in Anspruch nehmen. Für die Bauausführung sind ca. drei Jahre zu veranschlagen. Die Erfahrung bei Projekten dieser Art zeigt, dass die behördlichen Verfahren zeitlich und inhaltlich sehr aufwendig sein können, so Vorstandsmitglied DI Harald Schneider von der IKB.

Bin dazu da, die Bevölkerung zu schützen
Der Rietzer Bgm. Gerhard Krug, dessen Gemeinde überwiegend vom geplanten Projekt betroffen ist, bleibt bei seiner Ablehnung, auch angesichts der positiven wasserrechtlichen Vorprüfung. Es kann mir niemand erklären, dass sich das Grundwasserproblem, technisch so regulieren lässt, dass es keine Schwierigkeiten gibt, betont Krug, der weitere Probleme hinsichtlich der Einmündung des Rietzer Baches sieht.
Rückenwind in seiner Meinung geben ihm zahlreiche Anfragen zum Thema von Seiten der Rietzer Bürger. Als Trumpfkarte der Gemeinde sieht Krug die rund 8.000 m2 Gemeindegrund, die zur Realisierung des Projekts benötigt werden. Ich lasse mich sicher nicht von der IKB mit Geldpaketen kaufen. Gemeinderäte, die einen Verkauf der Fläche befürworten, müssen für die Konsequenzen die Verantwortung tragen, so der Rietzer Dorfchef. Enttäuscht zeigt sich Krug von seinen Bürgermeisterkollegen im Planungsverband zu seiner Haltung: Da hätte ich mir mehr Solidarität erwartet. Immerhin stellen die Rietzer den Unterliegern derzeit noch wichtige Retentionsflächen zur Verfügung, so Bgm. Krug.

Zur Sache
74 Millionen Euro Investition
Die Investitionssumme von 74 Millionen Euro entspricht fast dem Konjunkturpaket des Landes Tirol (80 Mio. Euro).
Das Innkraftwerk Telfs steht somit laut Betreiberaussagen nicht nur für Klimaschutz (44.000 Tonnen CO2 weniger pro Jahr) und Strom für 20.000 Haushalte, sondern auch für insgesamt 528 Jahresbeschäftigungsverhältnisse.

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