Gebhard Mantl neuer Bürgermeister von Imst

Gebhard Mantl zitterte bis zum Schluss.
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IMST (hwe). Knisternde Spannung und dichtes Gedränge am Dienstagabend im Sitzungssaal des Rathauses. Nach dem überraschenden Wechsel von Bgm. Gerhard Reheis in die Landesregierung hat der Imster Gemeinderat den bisherigen Vizebürgermeister Gebhard Mantl (60) zum neuen Stadtchef gewählt. Die Wahl bedeutet auch einen Machtwechsel: Die SPÖ hat eine ihrer drei Bezirkshauptorte in Westtirol an die ÖVP verloren. Vizebürgermeister Meinhard Eiter nimmt seine Niederlage gelassen. Er will seine Energie weiterhin vor allem in die Kulturarbeit stecken. Und: Es stehen ja schon wieder Wahlen vor der Tür. Außenseiter StR Helmut Gstrein, der unlängst seinen 60er gefeiert hat, überlegt eine Kandidatur bei den Gemeinderatswahlen 2010. Im ersten BEZIRKSBLÄTTER-Interview unmittelbar nach der Wahl verrät der neue Bürgermeister, was auf seiner Aufgabenliste ganz oben steht.

Bezirksblätter Imst: Die ÖVP hat keine absolute Mehrheit im Gemeindrat. Konnten Sie trotzdem mit einem Sieg rechnen?

Gebhard Mantl: Für mich war es überraschend und erfreulich, dass es gleich im ersten Wahlgang geklappt hat. Die Wahl war sehr spannend. In den Stunden davor konnte man nicht abschätzen, wer die Hürde schafft. Die ÖVP hat sich jedenfalls bemüht, weil wir gewusst haben, es ist eine historische Chance, den Bürgermeistersessel zu erobern. Es ist gelungen und es ist für die Stadt-ÖVP und auch für die Tiroler ÖVP ein erfreuliches Signal.

Bezirksblätter: Sie mussten um die Stimmen der freien Mandatare werben. Wie ist das gelaufen?

Mantl: Natürlich haben wir intensiv verhandelt, zum Glück konnten wir uns auf einen raschen Wahltermin einigen. Das Liebeswerben war groß. Wir konnten aber nicht allzu viel anbieten, die Freien wie Heinrich Gstrein oder Stefan Auer haben kein Vorstandsmandat und damit auch keinen Anspruch auf den Vizebürgermeister. Zur Disposition standen nur einige Besetzungen in den Ausschüssen.

Bezirksblätter: Wer rückt als Vizebürgermeister nach?

Mantl: Ein Kandidat der Liste Aktiv für Imst oder jemand von der Liste Brigitte Flür. Beide können sich einbringen, wer die Mehrheit erreicht, stellt den Vizebürgermeister.

Bezirksblätter: Sie sind langjähriger Chef der Stadtwerke Imst, werden Sie dort jetzt ein Teilzeit-Direktor sein?

Mant: Nein, ich lege meine Tätigkeit bei den Stadtwerken zurück. Weil ich eine große politische Aufgabe habe und mir der Verantwortung bewusst bin. Ich will ein Vollzeit-Bürgermeister für alle Imsterinnen und Imster sein.

Bezirksblätter: Wo setzen Sie Ihre Prioritäten in Imst, was werden Sie zuerst in Angriff nehmen?

Mantl: Ganz oben auf meiner Liste steht das Projekt City Coaster, das große Entwicklungschancen für Imst hat. Ich bin jetzt gefordert, Verhandlungen mit dem Land zu führen, und hoffe, dass wir bezüglich Genehmigungen auf ein gutes Ergebnis kommen. Es ist nicht ganz einfach, was den Naturschutz betrifft, weil ein Teil der Strecke in einem Schutzgebiet liegt. Aber ich glaube, die Hürde ist zu nehmen. Auch das geplante Pflegeheim bzw. Pflegedorf in der Pfarrgasse zählt zu den vorrangigen Aufgaben. Im Herbst wird Baubeginn sein. Großen Handlungsbedarf gibt es für die Hauptschule Unterstadt, die dringend saniert werden muss. Da gibt es noch keine finanziellen Zusagen von Seiten des Landes. Ich werde mich darum kümmern, dass das Projekt nicht erst 2011, sondern entsprechend früher in Angriff genommen werden kann.

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