Jagdgesetzesnovelle im Landtag beschlossen

Die Jagdgesetznovelle ist durch. | Foto: Wissmann Design/Fotolia
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TIROL. Josef Edenhauser, ÖVP: „Es gab wohl wenige Gesetzesnovellen, die so emotional diskutiert wurden. Aber es konnten viele Argumente der Jäger übernommen werden. Und bereits im Koalitionsabkommen sind wir mit den Grünen übereingekommen, den Waldzustand miteinzubeziehen. „Wir sind mit dieser Novelle auf dem richtigen Weg“, sagt der Landtagsabgeordnete.
Wesentlich, dass der Wildbestand eruiert wird, der Waldzustand wird miteinbezogen, alle zwei Jahre werden die Parameter erhoben. Auch ein Vorteil für die Jäger, meint Edenhauser.
Georg Dornauer von der SPÖ ließ das Pro und Kontra Revue passieren und meinte: „Die Debatten werden im Jägerverband weitergehen, es gibt eben persönliche Befindlichkeiten, die dem Wald und dem Wild nichts nützen.“ Dornauer war sich sicher, dass der Tiroler Schutzwald auch in Zukunft enorm wichtig sein. Er forderte, die Abschusspläne in Zukunft einzuhalten. Daher: „Die Novelle war notwendig, obwohl das Gesetz bürokratischer ist. Wir werden Teilen zustimmen, der Verkleinerung der Eigenjagden von 300 auf 115 ha werden wir nicht zustimmen.“ Er nannte diese Verkleinerung eine „Klientelpolitik mit grüner Beteiligung.“
Edi Rieger von der FPÖ sprach vom schlechtesten Jagdgesetz aller Zeiten und er bezeichnete es als jägerfeindlich, das es nicht gebraucht hätte. Die Rotwildreduktion sei sachlich nicht gerechtfertigt. Für die FPÖ gelte: „Wild vor Wald.“ Ablehnung.
Klubobmann Gebi Mair (Grüne) sagte: „Wie gesund der Wald ist, ist in Zukunft das einzige Kriterium, und das ist enorm wichtig. Das neue Jagdgesetz ist darauf angelegt.“ Mair verteidigte den Entwurf und sieht die Diskussion über die Eigenjagdgröße für überbewertet. „Die Qualität der Jagdbewirtschaftung ist wichtiger.“ Er verteidigte auch die genaue Regelung in der Novelle mit 71 Paragraphen.
Andreas Brugger von der Liste Fritz sah in der geplanten Eigenjagdverkleinerung kein Zustimmungsproblem für die Liste Fritz. Er kritisierte aber die Reduktion des Wildbestandes und die Ausweitung der Schonzeit.
Der zuständige LR Josef Geisler (ÖVP) sagte, es wurde mit viele Jägern gesprochen, das Gesetz ist praxistauglich. Und: „Es haben sich nicht die Forstler durchgesetzt, sondern es wurden die Expertenmeinungen zusammengetragen und ein Gesetz gemacht, wo sich auch der Wald entwickeln kann.“ Es sei österreichweit vorbildlich.
Klubobmann Jakob Wolf (selber Jäger) erklärte die Bemühungen, hier alle Expertenmeinungen und auch die Vorschläge des Jägerverbandes einfließen zu lassen, aber auch die Wichtigkeit des Schutzwaldes, speziell in den Tiroler Seitentälern. „Das Gesetz hat objektive Parameter, die man messen kann“, so der Klubobmann.
Josef Schett (Impuls, auch Jäger) sieht im neuen Jagdgesetz auch die gestiegene Bürokratie, auch die Eigenjagdgröße sei aus wildbiologischer Sicht falsch.
Hermann Kuenz bestätigt: „Die Novelle beschließt nicht der Jägerverband, sondern der Landtag.“
Die Novelle wurde getrennnt abgestimmt, FPÖ und Liste Fritz waren dagegen. SPÖ und Impuls in Teilen dafür, ÖVP und Grüne dafür.

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