Pflegeplan für das nächste Jahrzehnt

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Landesrat Gerhard Reheis lud in der vergangenen Woche in die BH Imst, wo er den Pflege-Strukturplan von 2012 bis 2022 präsentierte. Der Plan stützt sich auf penible Erhebungen des Bedarfes bzw. auf die Prognosen, die daraus resultieren. Dies ist keine Fleißaufgabe, sondern eine Pflicht, die den Ländern vom Pflegefondsgesetz von 2011 vorgeschrieben wird. In den kommenden Jahren soll also die ausreichende Pflege in den Heimen, den Ambulanzen, bei Sozialsprengeln und im Betreuten Wohnen garantiert sein. Reheis erklärt: "Die demografische Entwicklung erfordert eine hohes Maß an planerischem Handeln, Steuerung und Maßnahmen in der Pflege. Dazu kommt natürlich auch die Sicherstellung der Finanzierung vom Land und den Gemeinden."

Vor allem der Zielgruppe der über 75-Jährigen wird dabei besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Derzeit sind 3.666 dieser Pensionisten im Bezirk gemeldet, für 2022 wird mit einer Steigerung um beinahe 40 Prozent auf 4.925 Personen jenseits der 75 gerechnet. Derzeit stehen 392 Pflegebetten in den Heimen zur Verfügung, drei Betten für die Kurzzeitpflege, 12 Mitarbeiter für Betreutes Wohnen und 18 Plätze für die Tagespflege zur Verfügung. Für die mobilen Dienste werden jährlich 46.194 Stunden aufgewendet. Sämtliche Bereiche sollen in den einzelnen Planungsverbänden (vier derartige Verbände gibt es im Bezirk) entsprechend ausgebaut werden. Reheis: "Mobile Dienste sollen im kommenden Jahrzehnt auf 66.000 Stunden ausgebaut werden, die Tagespflege um 13 Plätze, Betreutes Wohnen um 28 Plätze und die Kurzzeitpflege von 3 auf 14 Plätze erweitert werden. Der stationären Pflege wird besonderes Augenmerk gewidmet. Schon bald werden im Heim Nassereith acht zusätzliche Betten zur Verfügung stehen, dazu kommt das Pflegeheim Pitztal, das 52 Betten anbietet. Insgesamt sollen bis 2022 auch an dieser Schraube ausgiebig gedreht werden. Zudem beabsichtigt man, in den kommenden Jahren 240 zusätzliche Pflegekräfte auszubilden.

Alle Investitionen in die Heime tragen die Gemeinden, sie können aber natürlich Wohnbauförderung und Gelder aus dem Finanzausgleichfonds in Anspruch nehmen. In die Pflege und die Ausbildung werden im kommenden Jahrzehnt 21,45 Millionen Euro gepumpt. Ein bislang diffuses Problem ist ebenfalls klar geregelt worden: Ungedeckte Betriebsausgaben, vor allem wenn pflegebedürftige Menschen die Heimkosten mit ihrer Pension, bzw. Vermögen und dem Pflegegeld nicht abdecken können, übernehmen 65 Prozent das Land und 35 Prozent die Kommunen. Auch die ungedeckten Ausgaben werden massiv in die Höhe schnellen, von derzait 5,6 Millionen auf beinahe elf Millionen im Jahr 2022.

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