Wohnen zum Manhattantarif

Wohnbau1 | Foto: Foto: Haun
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Günstiger Wohnraum ist in der Bezirkshauptstadt Mangelware. Zu hohe Preise halten potenzielle Mieter bzw. Käufer davon ab sich in Imst niederzulassen.

IMST (fh). Wer sich in Imst auf die Suche nach einer billigen Wohnung macht, der wird relativ schnell mit der Notwendigkeit eines Bankkredits konfrontiert sein. Leistbarer Wohnraum für Familien, Pensionisten oder Alleinerzieher mit beschränkten finanziellen Mitteln ist kaum vorhanden. Obwohl gemeinnützige Wohnbauprojekte wie etwa der weitere Ausbau des Kasernengeländes durch die Neue Heimat Tirol geplant sind und die Alpenländische Heimstätte zwei Wohnblöcke im Eichenweg errichtet, kann wohl kaum davon gesprochen werden, dass Wohnen in Imst leistbar ist. Stadträtin Brigitte Flür, die im Ausschuss für Soziales und Wohnen der Stadt Imst mitarbeitet, ist sich der Problematik bewusst und setzt sich für eine verträglichere Preispolitik ein.
Wir sind mit der preislichen Situation derzeit nicht zufrieden. Die Menschen müssen sich das Wohnen in Imst wieder leisten können, erklärt Flür. Der Wohnungsmarkt in Imst befindet sich sozusagen in einem Teufelskreis, da zwar der Bedarf am bereits bestehenden Wohnraum vorhanden ist, ihn sich jedoch die wenigsten leisten können. Der Kauf einer neuen Eigentumswohnungen im Bereich von 200.000,- bis 250.000,- Euro kann schnell zur unüberwindbaren finanziellen Hürde werden.

Wohnbau quo vadis?
Auch die Politik (sprich der Gemeinderat) hat im Zusammenhang mit sozialem Wohnbau ein gewichtiges Wort mitzureden. Ab fünf Wohneinheiten muss die Gemeinde einen Bebauungsplan erlassen, damit das Gebäude überhaupt entstehen kann. Gemeinnützige Wohnbaugesellschaften steigen erst ab einer gewissen Größe (6 bis 8 Wohnungen) ein und die Bedarfserhebungen für Wohnbau dieser Art laufen über die jeweilige Gemeinde.

Nutzen der Mietzinsbeihilfe, um sich Wohnen leisten zu können
Herbert Weirather, Leiter der Bauabteilung der Stadt Imst, sieht die Problematik ebenfalls in der Preisentwicklung der letzten Jahre. Der Bedarf für günstigen Wohnraum ist immer da, er muss jedoch vorhanden sein, erkärt er. Die Stadt Imst hat einen sehr hohen Anteil an Menschen (vorwiegend Pensionisten und Alleinverdiener), welche die so genannte Mietzinsbeihilfe (30% zahlt die Gemeinde, 70% das Land Tirol) in Anspruch nehmen müssen, um die hohen Wohnungskosten berappen zu können.

Zwei neue soziale Wohnbauprojekte
Ein Indiz dafür, dass Wohnen in Imst zu teuer ist und die Preise in den letzten Jahren in schwindelerregende Höhen gestiegen sind. Auch günstige Miet- oder Mietkaufwohnungen sind kaum vorhanden und private Wohnbaugesellschaften haben den Markt unter Kontrolle. Laut Dr. Alois Leiter von der Neuen Heimat Tirol werden künftig zwei soziale Wohnbauprojekte in Imst realisiert nämlich der weiter Ausbau des Kasernengeländes sowie die umfassende Sanierung eines Gebäudes der Bundesforste, welche ebenfalls günstigeren Wohnraum schaffen soll. Konkret ist derzeit eine Bedarfserhebung für eine Wohnanlage im Ortsteil Auf Arzill am Laufen, bei der bis Ende Oktober die Nachfrage an Wohnungen erhoben wird.

Wohnbau1 | Foto: Foto: Haun
Wohnbau2 | Foto: Foto: Haun
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