Die Saison war nicht das Gelbe vom Ei

- Das Duell zwischen Imst mit René Prantl (Mitte) und Silz/Mötz mit Alexander Zorzi (links) und Tim Duinkerk gibt es in der Tiroler Liga vorerst nicht mehr.
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SC Sparkasse Imst und die SPG Silz/Mötz enttäuschten in der Tiroler Liga 2017/2018
IMST, MÖTZ (pele). Der SC Sparkasse Imst wollte in der zu Ende gegangen Tiroler-Liga-Saison einen Platz unter den Top fünf erreichen – ist am Ende mit Rang sechs gescheitert. Die SPG Silz/Mötz wollte endlich einmal nichts mit dem Abstieg zu tun haben – ist letztlich mit dem erzwungenen Gang in die Landesliga West krachend gescheitert. Was aber waren die Gründe dafür, dass die Saison 2017/2018 für die beiden Vereine so gar nicht das Gelbe vom Ei waren?
Die Imster hatten – und das räumten auch die sportlich Verantwortlichen im Vorstand ein – von der personellen Besetzung her einen fantastischen Kader. Nicht umsonst wurden sie von einigen Mitbewerbern vor der Saison sogar als Titelkandidat genannt. Bei viel zu vielen Partien brachten die Spieler ihre PS aber nicht auf den Platz und zeigten noch dazu taktische Mängel. Im Nachhinein scheint das Verhältnis zu Trainer Jürgen Soraperra schon sehr früh gestört gewesen zu sein. Der erst kurz im Amt befindliche Vorstand ließ den Mieminger aber weiterwursteln, ehe er drei Runden vor Schluss selbst entnervt das Handtuch schmiss. Für die drei noch ausstehenden Partien gegen Silz/Mötz, Telfs und Wattens II übernahm das in früheren Jahren bewährte Duo Thomas Schatz/Lukas Matt – und betrieb mit zwei Siegen und einem Remis noch deutliche Ergebniskosmetik.
Weit ärger als der am Ende fixierte sechste Tabellenrang schmerzt für Imst die Tatsache, das der Rückstand auf Vizemeister und Lokalrivale Telfs satte 15 Punkte beträgt, der noch dazu auch erst unter Schatz/Matt noch deutlich reduziert werden konnte. Das ist ein Brett – und objektiv betrachtet eigentlich blamabel! Denn die Telfer haben nicht im Geringsten die besseren Voraussetzungen, mussten während der Saison auch mit vielen Verletzungen kämpfen, zeigten sich aber als die viel homogenere Mannschaft, die vielleicht den schönsten Fußball aller Teams überhaupt spielte. Noch dazu haben die Imster die Rolle der Nummer eins im Oberland nicht nur an die Telfer verloren – auch Zirl klassierte sich mit Rang drei deutlich vor Prantl, Saloschnig und Spießgesellen.
Fazit: Ein guter Kader alleine ist zu wenig, um in der Tiroler Liga ganz vorne mitzuspielen. Um die mögliche Leistung rauszukitzeln muss es einfach im Spannungsverhältnis zwischen Mannschaft und Trainer passen. Das war in Imst zuletzt über den Großteil der Spielzeit nicht der Fall. Und so wird die vergangene Saison als durchaus durchschnittliche in die Vereinsgeschichte eingehen…
Ein „un”vermeidbarer Abstieg
Die SPG Silz/Mötz war zunächst mit großem Optimismus in die Saison gestartet, wollte endlich einmal nicht in den Abstiegskampf verwickelt werden. Und obwohl der Verletzungsteufel schon sehr früh erbarmungslos zuschlug (unter anderem erwischte es Neuzugang Sejdo Kolic aus Telfs), wehrten sich die selbst ernannten Gladiatoren verbissen und lagen nach dem Herbstdurchgang mit 17 Punkten auf dem recht sicheren zehnten Tabellenrang – sieben Punkte vor dem Vorletzten und zehn vor dem Letzten. Unter anderem profitierte das Team von einem immer stärker werdenden Alexander Schaber, der sich zur Tormaschine entwickelte und inzwischen zur Westligist Wörgl transferiert wurde. Nach Bekanntwerden seines Abgangs wurde er von Trainer Aleksandar Matic nach internen Unstimmigkeiten mit den Teamkollegen nicht mehr berücksichtigt. Für die eigene Statistik leider mit fatalen Auswirkungen.
Die SPG gewann im Frühjahr nur noch zwei (!) Spiele, kassierte aber bei vier Unentschieden neun Pleiten. In der vorletzten Runde folgte der Sturz auf einen Abstiegsplatz. Und der nötige Sieg im abschließenden direkten Spiel um den Klassenerhalt gegen St. Johann war völlig außer Reichweite. Die Unterländer, die zum Ende der Saison in einen Flow gekommen waren, präsentierte sich in allen Belangen als die bessere Mannschaft.
Trainer-Guru Matic nimmt den Abstieg auf seine Kappe: „Ich hätte im Winter Verstärkungen anmahnen müssen, dachte mir aber, dass es auch so geht. Da lag ich leider falsch.“ Im Trainersessel sitzt er – und das hat der Vorstand unter Obmann Christian Kranebitter schon vor Wochen fixiert – trotzdem sicher. Matic soll dafür sorgen, dass eine runderneuerte Mannschaft in der kommenden Spielzeit sofort wieder den Aufstieg aus der Landesliga West schafft. „Nicht einfach, aber wir sind da optimistisch“, sagt Kranebitter.


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