„Kiwi“ dominiert die adidas Sickline WM

Sam Sutton (NZL) wiederholte seinen Sieg aus dem letzten Jahr und wurde erneut Extreme Kayak Weltmeister
59Bilder
  • Sam Sutton (NZL) wiederholte seinen Sieg aus dem letzten Jahr und wurde erneut Extreme Kayak Weltmeister
  • hochgeladen von Ewald Auer

Sam Sutton verteidigt seinen Titel als Extreme Kayak World Champion

Oetz (ea) Der Neuseeländer Sam Sutton bewies eindrucksvoll, dass er der schnellste Extremkajaker der Welt ist. Bei der fünften Auflage der adidas Sickline Extreme Kayak World Championship in Oetz verteidigte er seinen Titel aus dem Vorjahr mit neuem Streckenrekord. Die Silbermedaille ging an seinen Landsmann Mike Dawson, Bronze gewann der Deutsche Paul Böckelmann.

Über 140 der weltbesten Wildwasser-, Slalom und Freestylepaddler aus 26 Nationen hatten sich am vergangenen Wochenende in Oetz versammelt, um auf dem als Wellerbrücke bezeichneten Abschnitt der Ötztaler Ache, einer der schwierigsten und legendärsten Wildwasserstrecken der Welt, um Weltmeisterehren zu kämpfen. In zwei Qualifikationsrunden wurde das Starterfeld zunächst auf 90 und dann auf 45 Athleten reduziert, denn die Wellerbrücke ist massives Wildwasser der Stufe 5, das heißt sowohl technisch schwierig als auch gefährlich. Daher dürfen nur die besten und fittesten Paddler auf die eigentliche Rennstrecke, die in Kajakkreisen auch als die Eiger Nordwand des Wildwassersports bezeichnet wird. Die Top 3 des Vorjahres – Sam Sutton (NZL), Michele Ramazza (ITA) und Lukas Kalkbrenner (GER) waren automatisch für das Finale gesetzt, mussten jedoch ebenfalls die Qualifikation bestreiten, um in das „Head-to-Head“-Raster eingeordnet zu werden, denn im Viertel- und Halbfinale treten die Paddler in einem K.O.-Format gegeneinander an. Der schnellste der Qualifikation duelliert sich in einer Paarung mit Platz 48, der zweitschnellste mit Platz 47, und so weiter. Der jeweils schnellere Kajaker eines Heats kommt eine Runde weiter. Darüber hinaus qualifizieren sich auch die zwei Zeitschnellsten der ausgeschiedenen Athleten als „Lucky Loser“ für die nächste Runde. Im Vergleich zum Vorjahr war der Wasserstand an der Wellerbrücke etwas höher, was die spektakuläre Wildwasserrennstrecke noch schneller machte. Bereits im Viertelfinale fielen die ersten Streckenrekorde. Der 25jährige Russe Egor Voskoboynikov aus Moskau, der überraschend die Qualifikation gewann, begeisterte die Top-Athleten aus aller Welt mit der schnellsten Viertelfinalzeit (58,58). Doch der neue Streckenrekord war nicht von Dauer. Im Halbfinal-Heat traf der amtierende Weltmeister Sam Sutton auf seinen ein Jahr jüngeren Bruder Jamie, der ihm nicht nur wie aus dem Gesicht geschnitten, sondern ein genauso hervorragender Wildwasserpaddler ist. Angespornt durch das Bruderduell gab Sam Sutton alles und beendete seinen Lauf in der unglaublichen Zeit von 56,41. Damit startete er als letzter im Finale der Top 15. Den fünfzehn Finalisten aus elf verschiedenen Nationen war klar, wenn der Neuseeländer in seinem letzten Lauf noch einmal eine solche „Sickline“, eine so perfekte, flüssige und schnelle Linie durch die technisch schwierigen Stromschnellen hinzaubern könnte, würde er kaum zu schlagen sein, obwohl dieses Jahr gleich mehrere Athleten in ihren Läufen die 1-Minuten Schallmauer durchbrechen konnten. Der 24jährige Paul Böckelmann, Deutscher Meister im Kanuslalom 2010 und neunter des Vorjahres, zeigte einen kraftvollen und fast fehlerlosen Lauf und setzte sich mit einer Finalzeit von 58:03 an die Spitze. Damit durfte er es sich im Hot Seat Whirlpool bequem machen. Doch der Dresdner, der in Augsburg lebt und trainiert, musste seinen Platz an der Seite von Miss Tirol 2009, Christina Keil, schon vier Läufe später wieder räumen. Mike Dawson aus Neuseeland, der sich vor drei Wochen für die Olympischen Spiele in London (Kanuslalom) qualifizieren konnte, war genau drei Hundertstel schneller (58,0). Schließlich richteten sich alle Augen auf seinen Landsmann, Vorjahressieger Sam Sutton. Würde er es schaffen, seinen Weltmeistertitel zu verteidigen? Oder hatte er sein Kontingent an perfekten Läufen bereits aufgebraucht. Der 23jährige Ausnahmepaddler hatte bereits im Halbfinale einen neuen Streckenrekord aufgestellt. Und auch in seinem Finallauf schoss der Neuseeländer wie ein Torpedo durch das Wasser und machte mehr als deutlich, dass er in einer anderen Liga paddelt, denn in jedem seiner Läufe fand er die „Sickline" im massiven Wildwasser. Mit einem neuen Streckenrekord von 55:84, fast zweieinhalb Sekunden schneller als der zweitplatzierte Mike Dawson, sicherte sich Kiwi Sam Sutton zum zweiten Mail in Folge die Goldmedaille und den adidas Sickline Weltmeistergürtel.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.